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Eröffnung der Zentralen Sportanlage: FC Neukirchen-Vluyn zieht ins neue Zuhause

Eröffnung der Zentralen Sportanlage : FC Neukirchen-Vluyn zieht ins neue Zuhause

Am kommenden Samstag, 6. August, wird die Zentrale Sportanlage an der Tersteegenstraße 51 nach zwei Jahren Bauzeit offiziell eröffnet. Gefeiert wird den ganzen Tag, u.a. mit der Traditionsmannschaft des MSV Duisburg. Wir haben schon mal Platzbegehung gemacht.

Symbolträchtig geht’s los, wenn sich der FC Neukirchen-Vluyn am kommenden Samstag um 10.30 Uhr an alter Spielstätte am Klingerhuf versammelt, um um 11 Uhr gemeinsam zur neuen Platzanlage zu laufen. Alle 750 Mitglieder werden’s wohl nicht, aber Klaus Osthöver, 1. Vorsitzender, rechnet mit 150 bis 200 Leuten, die sich in rot-blauer Vereinsmontur auf den Weg machen werden. Mit Ankunft im neuen Zuhause wird gegen 11.45 Uhr gerechnet. Dort wartet dann Bürgermeister Ralf Köpke und hoffentlich viel Publikum. Diesem werden nämlich alle 31 Teams vorgestellt - von den Bambinis bis zur 1. Herrenmannschaft, die in die Bezirksliga aufgestiegen ist. Darunter auch die sieben Mädchenmannschaften, da ist der FCNV von U7 bis U19 nämlich so gut aufgestellt wie noch nie.

Geredet wird natürlich auch. In der Rede von Klaus Osthöver wird vermutlich u.a. die Zusammenarbeit mit der Stadt gelobt, denn die sei „fast eine 1“, wie er uns schon mal verraten hat. Und auch sonst dürfte es in die Richtung „Danke“ und „Wow, was für eine Anlage“ gehen.

Fußballerisch eingeweiht wird der neue Kunstrasen von der Fußballjugend. Vier Spiele sind geplant, aber noch nicht ganz fix. Feststeht: Um 15 Uhr empfangen dann die Alten Herren die Traditionsmannschaft des MSV Duisburg. Hier spielen ehemalige Profis und Amateure der Zebras - ein Highlight nicht nur für Fans. Bundesligafußball gibt’s schließlich noch um 17.15 Uhr: Da geht’s für die A-Jugend gegen Juniorenbundesligist Rot-Weiß Oberhausen. Der Eintritt ist am ganzen Tag kostenlos.

Nach dem Spiel ist schließlich vor der Vereinsparty. Die dritte Halbzeit startet um 19 Uhr, ein DJ steht am Pult und das Bier kalt.

Und nun geht’s zur Begehung: Die Zentrale Sportanlage in Neukirchen-Vluyn setzt neue Maßstäbe. Die Fußballerinnen und Fußballer können sich auf eine hochmoderne und sehr durchdachte Sportstätte freuen.

Die Kunstrasenplätze
Die zwei Kunstrasenplätze sind 105x60 Meter groß. Der Clou: Es gibt eine integrierte Bewässerungsanlage. Wofür mag sich vielleicht der ein oder die andere denken, der Rasen ist doch nicht echt. Wer hingegen schon mal im Sommer auf einem heißen Kunstrasen gestanden hat, weiß, dass sich die Hitze hier ziemlich stauen kann. „Wir können so der Überhitzung entgegenwirken. Außerdem härten die einzelnen Fasern nicht so schnell aus“, erklärt der 1. Vorsitzende Klaus Osthöver. Beim Flutlicht wird dank LED jetzt einiges gespart - und zwar Geld und Zeit, denn die Aufwärmphase entfällt. Am Hauptplatz gibt es eine Sitztribüne mit 100 Plätzen, stehen darf man aber auch drauf oder an der Bande rum. Obwohl deutlich mehr Zuschauende Platz finden würden, ist die Anlage nur für 300 ausgelegt. Reicht im Normalfall auch, bei der ersten Herrenmannschaft wären es im Schnitt so 150 bis 200, schätzt Osthöver. Werden’s mal mehr, muss für mehr Toiletten gesorgt sein, so wollen es die Auflagen.

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Das Gebäude
Hochmodern, energieeffizient, umweltfreundlich, komfortabel - auf 850 qm. Auf dem begrünten Dach wurde eine 9,9 kW Photovoltaikanlage installiert, über die „das Grundrauschen“ gesichert sei. Die sieben Kabinen verfügen über Fußbodenheizung, „die zum Glück mit Fernwärme läuft“, und Duschanlagen auf dem neuesten Stand der Technik. Eine Be- und Entlüftungsanlage sorgt für gutes Klima in allen Räumen und in Kombination mit einer Wärmeaustauschpumpe für die richtigen Temperaturen im Vereinsheim (Endlich wieder ein Vereinsheim! Mit Terrasse!). LED ist natürlich das energiesparende Leuchtmittel der Wahl. Es gibt einen Waschmaschinenraum mit smarten Geräten, die von allen Teams genutzt werden können. Sicherheit bietet eine hochmoderne Brand- und Alarmanlage. „Selbst die Schlüssel lassen sich mit verschiedenen Nutzungsrechten programmieren“, so Osthöver. Wird ein Schlüssel verloren, kann dieser im System sofort gelöscht werden und ist damit unbrauchbar. Ja, es sei alles schon ein bisschen High End. Wer jetzt noch ein paar Zahlen beim Smalltalk an der Bande raushauen möchte: 15 Kilometer Kabel, davon 4,8 Kilometer Netzwerkkabel, wurden insgesamt verlegt.

Ein besonderes Gimmick gibt’s in Kabine 1: Über einen Bildschirm, der mit einer Außenkamera verbunden ist, können die laufenden Partien drinnen verfolgt werden. Es soll aber auch die Möglichkeit geben, Trainingseinheiten und Spiele aufzunehmen und sie sich im Nachgang anzuschauen.

Im Sinne des Fußballs
Bei der Planung wurde viel Wert darauf gelegt, den Fußballalltag für alle so angenehm wie möglich zu gestalten. So ist der Ballraum so angeordnet, dass die Trainerinnen und Trainer kurze Wege haben. Am Klingerhuf mussten da deutlich mehr Meter gemacht werden. Nun ist alles in einem Raum, am Eingang ist ein Monitor, auf dem die aktuellen Platz- und Kabinenbelegungen angezeigt werden, dann geht‘s zu den Ball- und Materialschränken, von denen jede Mannschaft jeweils einen besitzt. Auch Erfahrungen von anderen Vereinen sind in die Planungen eingeflossen. So wurde sich zum Beispiel gegen runde Türknäufe entschieden, die gerne mal, so ein heißer Tipp aus Kamp-Lintfort, bei Kollisionen mit getragenen Bierkästen abbrechen würden. „Wir haben an vieles gedacht und sicherlich auch einiges vergessen“, sagt Osthöver, der aber „einfach nur zufrieden und voller Vorfreude ist“.

Das liebe Geld
Gekostet hat das Ganze 6,2 Millionen Euro. Ein Drittel stammt aus dem Verkauf der Platzanlage in Vluyn, der Rest zum großen Teil aus Fördermitteln und mit über 100.000 Euro konnte sich auch der FCNV beteiligen - der Ausbildung von Kostas Mitroglou sei dank.

„Ein Vorstandskollege aus der Nachbarschaft hat mal gesagt, dass sie die schönste Platzanlage am Niederrhein hätten. Ich glaube, den Rang haben wir ihnen jetzt abgelaufen“, so Osthöver mit einem Augenzwinkern.