Keine Angst vor Balotellis Erben : Heute ist Schluss mit dem Italien-Fluch
Bordeaux (sid/P.R.) Italien-Trauma? Così un nonsense! (dt.: So ein Quatsch). Auch wenn die Weisheit stimmt, dass der nächste Gegner immer der schwerste ist, wird es heute Abend nur einen Sieger geben.
Das EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Italien ist für viele das Duell der beiden besten Turniermannschaften. Erinnerungen an die EM 2012 kommen hoch.
"Das Wichtigste ist, dass wir das Spiel gewinnen. Wir wollen definiv eine Runde weiterkommen. Wir sind alle erfolgshungrig, man spürt bei uns die Energie", sagte Mesut Özil eine Stunde nach der Ankunft im Stade de Bordeaux und kündigte voller Überzeugung an, "dass wir die schwarze Serie gegen Italien beenden." Vor dem EM-Viertelfinale gegen den Angstgegner heute (21 Uhr/ARD) im französischen Südwesten strahlte auch Spielmacher Toni Kroos Optimismus aus: "Wir glauben fest daran, dass unsere Reise nach dem Wochenende weitergeht."
Das letzte Spiel gegen die Italiener gewann die DFB-Elf souverän mit 4:1. "Dennoch ist klar, dass das heute Abend ein ganz schön schweres Stück Arbeit wird", so Jogi Löw. Was die Aufstellung (Schweinsteiger von Anfang an?) und Taktik (Dreier- oder Vierer-Abwehr) angeht wollte sich der Coach aber nicht in die Karten gucken lassen. Lassen wir uns mal überraschen.
Doch denkt man an Spiele gegen Itlaien, dann kommt man auch unweigerlich auf das Jahr 2012 zurück. Muskelprotz Mario Balotelli erledigte bei der EM 2012 das DFB-Team fast im Alleingang. Zuletzt wurde es erstaunlich still um den Italiener. Für den EM-Kader von Antonio Conte hatte es nach einer enttäuschenden Saison beim AC Mailand aber nicht gereicht. Auch wegen einer Schambein-Operation kam er 2015/2016 nur auf vier Einsätze über 90 Minuten, dabei schoss er ein einziges Tor. Für Italien ist er seit dem peinlichen Vorrunden-Aus bei der WM 2014 nicht mehr aufgelaufen.
Am allerliebsten aber würde er wieder für Italien die Muskeln spielen lassen. "Heute vor vier Jahren", schrieb er am Dienstag bei Instagram unter ein Video des Halbfinals von 2012. Und dann richtete er noch einen Gruß an die aktuelle Squadra Azzurra. "Respektiert sie", schrieb Mario Balotelli und meinte das DFB-Team: "Aber fertigt sie ein weiteres Mal ab." Doch von solche Aussagen lassen unsere Jungs völlig kalt.
"Wir glauben im Traum nicht an einen K.O.", so Kroos. Drücken wir die Daumen, dass wir heute Abend eine schwarz-rot-goldene Party feiern können und der "Italien-Fluch" damit ein für allemal besiegt ist.
