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Moers, das Festival-zeHage

Moers, das Festival-zeHage

Erstmal ist am kommenden Wochenende das "moers festival" dran, aber auch das Comedy Arts trommelt schon für möglichst viermal volle Hütte vom 14. bis 17. September. Maulwurfn macht den Anfang, dann zwei Tage bunter Mix, zum Abschluss jammt Stoppok.

"Jemand ze Hage?" René Marik ist nach einer längeren Bühnenpause wieder auf Tour und präsentiert Maulwurfn und Co. in "ZeHage! Best of plus X" zum Festival-Auftakt am 14. September. "Zu den Lieblingsnummern kommt immer was Neues hinzu", verspricht Holger Ehrich, Künstlerischer Leiter des Comedy Arts, dass es auch für Kenner des sprachfehlernden Wühlers noch Überraschungen geben wird.

Die "Kerntage" des Comedy Arts sind dann der Freitag und Samstag. Der Berliner Anarcho-Clown Archie Clapp moderiert am 15. September eine wilde Mischung aus grotesker Musikclownerie, Artistik und festivalerprobtem Schräghumor. Die klassisch ausgebildeten Musiker der Microband aus Italien zerfleddern die schönsten Meisterwerke der Musik und setzen sie wieder zusammen — ein Fest für Klassik-Fans wie -Feinde. Jonglage und Einradartistik verbinden The Flying Dutchmen.

Das Duo Oropax hat schon Schlosshof und Kastellplatz zum Johlen gebracht, jetzt ist die Halle dran. "Sie sind unglaublich kreativ, haben mittlerweile, glaube ich, 16 Bühnenprogramme gemacht", sagt Ehrich und freut sich: "Sie werden mit ihrem grotesken Blick auf die Wirklichkeit den Kopf frei machen, um Dinge anders zu sehen." Ulik, "Daniel Düsentrieb der Performance" kommt mit einem echten Industrieroboter nach Moers. "Das geht nur draußen", sagt Ehrich. Drinnen gibt's möglicherweise noch den Preisträger vom "Alten Hut", dem Mini-Festival vorab am 20. Juni im Bollwerk 107.

Den Samstag moderiert Nessi Tausendschön, Ehrich: "Eine tolle Moderatorin, sie kommt nur wegen ihrer vielen Solo-Auftritte selten dazu."

Mit Starbugs sind dann die Poster-Boys des Comedy Arts am Start, die schon beim Zirkusfestival Monaco preisgekrönt wurden — "endlich", sagt Ehrich, "die standen schon lange bei mir auf der Liste." Mit Christopher Hall kommt ein weiterer klassisch ausgebildeter Orchestermusiker. Mit dem Metamorphosen-Quartett der Duisburger Philharmoniker geht der Klarinettist u.a. der folgenden Frage nach: "Was ist der Unterschied zwischen moderner Musik und Migräne?" "Sehr lustig, sehr poppig" sind die beiden Frauen von Suchtpotenzial. Klassisches Clownstheater für die Gegenwart zeigt die am Moskauer Staatszirkus ausgebildete Clownin Antoschka.

Den Sonntag hat Singer-Songwriter Stefan Stoppok, 1980 schon als Newcomer auf dem Schlosshof dabei, überschrieben mit "Hör global — lach lokal". Könnte klappen, denn mit den Shootingstars Simon & Jan, der Blockflöten-Rockband (!) Wildes Holz, comedian Michael Gaedt und Chansonnier Sebastian Krämer bringt er vielversprechende Artgenossen mit.

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"Das Comedy Arts Festival ist ein Fest der Freiheit", zitiert Bürgermeister Christoph Fleischhauer die Bollwerk-Geschäftsführerin Wenke Seidel. Und deshalb gibt's zu den 20.000 Euro von der Stadt noch mal 10.000 aus dem "Moerser Signal" dazu, mit dem Demokratie gegen rechts gestärkt werden soll. Auch die Sparkasse am Niederrhein unterstützt nach Kräften; wenn jetzt noch der Vorverkauf Fahrt aufnimmt ( u.a. Stadtinformation Moers, adticket.de), sollte der Finanzrahmen von 200.000 Euro gut passen. Zumal Wenke und Ehrich sich wieder über mehr als 100 ehrenamtliche Helfer und viele Sachleistungen freuen können.

(Niederrhein Verlag GmbH)