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Der MSV ist aus der Türkei zurück und schlägt Werder Bremen verdient mit 3:1 — Lettieri: „Nicht überbewerten!“: Das sah doch schon richtig gut aus

Der MSV ist aus der Türkei zurück und schlägt Werder Bremen verdient mit 3:1 — Lettieri: „Nicht überbewerten!“ : Das sah doch schon richtig gut aus

Vor allem dank einer ersten Halbzeit, wie man sie vom MSV in der Hinrunde bisher nicht zu sehen bekam, gewannen die Zebras ihr Testspiel gegen Bundesligist Werder Bremen mit 3:1.

Das ging aber schnell. Gleich in der vierten Minute tanzt Kingsley Onuegbu Bremens Keeper Wolf aus und schiebt zum 1:0 ins leere Tor. Und schon in der 17. Minute schließt Kapitän Steffen Bohl einen Angriff über rechts mit einer Direktabnahme zum 2:0 ab. Nur zwei Minuten später kann die Zebra-Abwehr eine Werder-Ecke nicht klären und Levent Aycicek verkürzt mit einem Hammer aus 17 Metern auf 2:1. Zum Duell mit seinem größeren Bruder Deniz kam es übrigens nicht; „Magen-Darm“ gab Trainer Gino Lettieri nach dem Spiel schmalllippig zu Protokoll, warum der Mittelfeldspieler nicht mal auf dem Spielerbogen stand. Gerüchte wollen wissen, dass Regensburg und Großaspach am 24-Jährigen interessiert sind, der in der Hinrunde nur zu Einsätzen in der zweiten Mannschaft des MSV kam.

Tatsächlich jedenfalls konnte man die komplette erste Halbzeit den Eindruck haben, dass sich hier zwei zukünftige Zweitligisten auf Augenhöhe begegneten, wobei der MSV deutlich motivierterer und frischer wirkte. Vollends der Konter zum 3:1 bestätigte dies: Zlatko Janjic, von Lettieri neben Onuegbu in den Sturm beordert, kommt noch in der eigenen Hälfte an den Ball und vollendet mit einem ganz feinen Schlenzer über den herausgeeilten Wolf. Der bleibt auch in Halbzeit zwei im Bremer Tor, während „Viktory“ Skripnik ansonsten in der Pause komplett auswechselt. Bremen spielte nun etwas konzentrierter und schien nun auch eine Abwehr auf dem Platz zu haben, kam aber trotz des großen Drucks kaum zu nennenswerten Chancen. Das höhnische „Erste Liga – keiner weiß, warum“ der MSV-Fans klang jetzt fast schon wie eine Anfeuerung für die Gäste.

Auch beim MSV wurden nach und nach alle Feldspieler ausgetauscht; das Lazarett hat sich gelichtet, endlich ist auch Pierre de Wit wieder dabei. Das vor allem macht Gino Lettieri Hoffnung für die Rückrunde: endlich wieder aus dem Vollen schöpfen zu können, und durchaus auch für Konkurrenz auf allen Positionen sorgen zu können. Martin Dausch gab in der Zentrale neben Tim Albutat einen Einstand nach Maß, de Wit bescheinigte seinen Kollegen eine erste Halbzeit „nah an der Perfektion“. Lettieri trat natürlich gleich auf die Bremse und wollte den Sieg „nicht überbewerten“. Er freute sich, dass seine Mannschaft mal was ausprobieren und dabei richtig Selbstbewusstsein tanken konnte, wusste aber auch, dass zum Beispiel Kingsley Onuegbu in Liga drei kaum solche Freiräume bekommen wird wie im Test. „Werder hat sehr hoch gestanden“, so Lettieri – und welcher Drittligist tut das schon.

4022 Zuschauer waren bei 3 Grad Celsius ins Stadion gekommen. Schon vorher hatte der SV Werder großzügig alle Einnahmen dem MSV versprochen – und MSV-Hauptsponsor Schauinsland Reisen, dass er für jeden Besucher einen Euro an „Helft Katarina“ spenden würde, mit der Branimir Bajic einem elfjährigen Mädchen aus seinem Heimatdorf helfen will, eine mehrere hunderttausend Euro teure Therapie zu finanzieren. Und Schauinsland rundete die Summe noch auf 5.000 Euro auf.

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Schon vor dem Spiel stellten sich beide Teams vor einem Transparent auf und demonstrierten mit ihren internationalen Kadern „Für Integration, Respekt und Toleranz“.

(Niederrhein Verlag GmbH)