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MSV Duisburg empfängt 1. FC Saarbrücken: MSV muss sich steigern

MSV Duisburg empfängt 1. FC Saarbrücken : MSV muss sich steigern

Der MSV Duisburg empfängt am Sonntag (Anstoß: 14 Uhr) den 1. FC Saarbrücken. Trainer Hagen Schmidt erwartet eine Steigerung seiner Zebras gegenüber dem letzten Spiel, das knapp mit 1:0 gewonnen wurde. Derweil teilt die Polizei mit, dass es sich bei der Beleidigung, die zum Spielabbruch gegen Osnabrück geführt hat, nicht um Rassismus handelte.

Hagen Schmidt erwartet einen „kompakten“ Gegner, „sehr geradlinig“. Der 1. FC Saarbrücken sei mit Stürmern wie Adriano Grimaldi „sehr gefährlich“, so der MSV-Coach: „Da müssen wir uns gegenüber dem letzten Spiel steigern.“

Der 1:0-Auswärtssieg beim TSV Havelse in Hannover sorgt natürlich für Erleichterung bei den Zebras, aber das reicht eben nicht. „Ich denke, dass wir defensiv insgesamt recht stabil waren“, so Schmidt, der damit, ohne ihn namentlich zu erwähnen, Neuzugang Marvin Knoll einen guten Einstand bescheinigt. Aber gerade zu Beginn „waren wir noch zu weit weg vom Gegner, teilweise nervös, und haben die Bälle zu schnell hergegeben“, analysiert der Trainer, „haben dann aber schon, ohne zwingend zu sein, das Spiel kontrolliert.“

Vom Sieg gegen Havelse erhofft sich Schmidt vor allem Sicherheit und Selbstbewusstsein. Im Training habe er da schon Anzeichen erkennen können. Zumal Aziz Bouhaddouz wieder voll mittrainieren konnte und ein Kandidat für die Startelf ist. Auch Marlon Frey konnte nach überstandener Corona-Infektion zuhause trainieren, ebenso Alaa Bakir, der aber Symptome hatte und deshalb erstmal ins Aufbautraining muss. Marvin Ajani fehlt wegen seiner fünften Gelben Karte. Was weitere Neuzugänge angeht, war Schmidt bei der Pressekonferenz am Donnerstag eher skeptisch; auf dem Markt sei gerade wenig Bewegung und der MSV habe keine Zeit, jemanden erstmal „aufzutrainieren“: „Für Neuzugänge gilt, dass sie uns sofort helfen müssen“, so Schmidt, „und das ist bei beiden Neuzugängen der Fall.“ Weshalb neben Marvin Knoll auch John Yeboah ein Startelf-Kandidat ist. Dribbelstark, gut im Eins gegen Eins und mit einem richtig guten Tempo bringe der Außenbahnspieler „viele Dinge mit, die offensiv wichtig sind“, mit seiner Beidbeinigkeit und Beweglichkeit könne er beide Außenseiten spielen - und vor allem sei er schwer zu verteidigen.

Polizei: Kein Rassismus

Inzwischen hat der Staatsschutz der Duisburger Kriminalpolizei die Ermittlungen zu der Beleidigung beim Spiel des MSV gegen den Vfl Osnabrück vorläufig abgeschlossen und die Akte der Staatsanwaltschaft Duisburg übergeben. Die Ermittler haben Videoaufnahmen ausgewertet und Spieler, Schiedsrichtergespann, Zuschauer sowie Ordner vernommen. Danach habe sich ein deutlicheres Bild der Vorkommnisse auf dem Spielfeld und der Tribüne ergeben. Die vom Schiedsrichter nach dem Spiel bestätigten Affenlaute haben sich nach Einschätzung der Polizei nicht bestätigt. Geklärt werden konnte, dass der 55-jährige Tatverdächtige „Du Affe kannst auch keine Ecke schießen“ gerufen hat und damit mutmaßlich den - hellhäutigen - Spieler Florian Kleinhansl und nicht den dunkelhäutigen Aaron Opoku gemeint habe. Im weiteren Verlauf wird die Staatsanwaltschaft Duisburg über den Ausgang des Ermittlungsverfahrens entscheiden.

Wald erleichtert

„Unser Handeln war in jener Situation, wie sie sich uns in den Momenten des Abbruchs dargestellt hat und auf Grundlage des uns damals vorliegenden Sachstandes, richtig und gut“, erklärte MSV-Präsident Ingo Wald nach dem Bekantwerden der Ermittlungsergebnisse. Der gesamte Verein sei „sehr erleichtert darüber, dass sich zum jetzigen Zeitpunkt [...] der Rassismusverdacht nicht erhärtet hat“: „Wir sind erleichtert, dass mit diesen vorläufigen Ergebnissen unsere Werte, unser Leitbild und unsere weltoffene Stadt nicht nachhaltig beschädigt wurden.“