SWK und Volksbank Krefeld stellen neuen Bürgersparbrief vor: Deutschlandweit einmalig: Bürger finanzieren Bahnen

SWK und Volksbank Krefeld stellen neuen Bürgersparbrief vor : Deutschlandweit einmalig: Bürger finanzieren Bahnen

So soll die Bürgerbahn aussehen: An Stelle der Platzhalter kommen später Bilder von Bürgern, die sich an der Finanzierung der Bahn beteiligt haben. *Foto: SWK*

Krefeld Bürger können sich an den Kosten von vier Millionen Euro für zwei neue SWK-Niederflurbahnen beteiligen. Dafür winken fünf Jahre lang Zinsen.

Die Idee ist bestechend einfach: Geld für Investitionen muss die SWK entweder selber aufbringen oder sich leihen: Doch wie wäre es, wenn die städtische Tochter statt einer Bank die Bürger fragt - und im Gegenzug Zinsen zahlt?

Partner im Projekt „Bürgerbahn“ ist die Volksbank Krefeld. Vorbild ist der ersten Bürgersparbrief „Krefelder Sonnenstrom“, von Volksbank Krefeld und SWK vor fünf Jahren. Dabei konnten Bürger durch die Zeichnung eines mehrjährigen Sparbriefs den Bau von Photovoltaikanlagen in der Region unterstützen. Es wurde ein voller Erfolg: In sechs Wochen kamen sieben Millionen Euro zusammen.

Nun geht es um die vier Millionen, die der Kauf der beiden letzten von 31 neuen Niederflurbahnen (nach Abzug von Fördergeldern) kostet. „Mit der Inbetriebnahme der Bahnen Anfang 2015 haben wir die Modernisierung unserer Straßenbahnflotte abgeschlossen. Wir fahren dann mit 100 Prozent Niederflurtechnologie durch Krefeld – umweltfreundlich und zukunftsweisend. Durch den Sparbrief können Bürger gewissermaßen eine eigene Bahn erwerben“, erklärt Carsten Liedtke, Sprecher des SWK-Vorstands.

„Unsere Sparanlage bietet den Bürgern die Möglichkeit in eine sichere Geldanlage zu investieren und gleichzeitig den heimischen ÖPNV zu unterstützen. Es ist eine Investition von Bürgern für Bürger“, sagt Klaus Geurden, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Krefeld.

Als Stückelung werden Beteiligungen in Höhe von 1000, 2500 und 5000 Euro angeboten - maximal 5000 Euro pro Person. „Wir zielen ganz bewusst auf den Kleinanleger, der sein gespartes Geld in sicheren Händen wissen möchte“, sagt Geurden. Die Sparanlage hat eine feste Laufzeit von fünf Jahren. Die Verzinsung beträgt im ersten und zweiten Jahr jeweils 0,4 Prozent, im dritten und vierten Jahr jeweils 0,5und im fünften Jahr ein Prozent. Im Durchschnitt sind das 0,6 Prozent. „Das ist beim momentanen Zinsniveau eine durchaus attraktive Geldanlage“, erklärt Geurden.

Die Zeichnungsfrist beginnt am Montag. Zunächst gilt das Angebot zwei Wochen lang nur für Besitzer von Ticket1000/2000 oder BärenTicket. 8000 SWK-Mobil-Nutzer werden dazu angeschrieben.

Anleger haben auch die Chance, mit einem großformatigen Foto auf einer der neuen Bahnen zu landen - und sich so noch stärker mit „ihrer“ Bahn zu identifizieren. Bei der SWK hofft man, dass das auch die Achtsamkeit im Umgang mit den neuen Bahnen erhöht.