1. Moers Niederrhein

Strandschutzinseln für den Flussregenpfeifer​

Für gefährdete Vögel werden am Rheinufer Schutzbereiche ausgewiesen : Strandschutzinseln für den Flussregenpfeifer

In einem gemeinsamen Projekt zwischen der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Duisburg und der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet (BSWR) werden an beiden Duisburger Rheinufern in Homberg und Beeckerwerth Schutzbereiche für gefährdete Vögel, sogenannte Strandschutzinseln, ausgewiesen.

Strandschutzinseln sind Bereiche auf den Kies- und Sandufern am Rhein mit einer Größe von circa 50 mal 30 Metern, in denen sich die natürliche Strandvegetation entwickeln und Vögel wie der gefährdete Flussregenpfeifer ungestört brüten sollen. Der Flussregenpfeifer ist auf Kiesufer angewiesen, hier legt er seine Eier in eine kleine Bodenmulde und brütet. Aufgrund der vielen Erholungssuchenden am Rheinufer kann der Flussregenpfeifer jedoch nur in wenigen Abschnitten ungestört brüten. Da er kein auffälliges Nest baut und die Eier aufgrund der Färbung dem Kiesuntergrund angepasst sind, werden sicherlich auch immer wieder Gelege unabsichtlich zerstört.

Durch die Ausweisung von beruhigten Bereichen am Rheinufer soll der Flussregenpfeifer die Chance bekommen, weitgehend ungestört seinem Brutgeschäft nachzugehen. Vorbild dieser Maßnahme sind Strandschutzinseln auf Sylt, Norderney und in anderen Bereichen an der Nordsee, wo man gute Erfahrungen im Miteinander zwischen Erholungsuchenden und den dort brütenden Vögeln gesammelt hat.

Mitarbeiter der BSWR werden nach Ostern geeignete Areale durch Holzpflöcke und Kokosstrick auszäunen und entsprechende Hinweisschilder anbringen, die über den Zweck dieser Abzäunung informieren. An vier Stellen im Stadtgebiet - Kiesufern in Beeckerwerth und Homberg - wollen BSWR und Untere Naturschutzbehörde ausprobieren, ob das Ausweisen von Brutplätzen für den Flussregenpfeifer den Bruterfolg dieses Vogels tatsächlich fördert. Die Untere Naturschutzbehörde bittet alle Spaziergänger daher, diese Flächen zu respektieren, um Störungen des Flussregenpfeifers zu vermeiden.