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Schandfleck bleibt wohl bestehen

Schandfleck bleibt wohl bestehen

Mit tollen Plänen und ebensolchen Ideen hat die Rau West GmbH im Dezember 2015 für Furore bei den Bürger in Wedau und Bissingheim gesorgt.

Der alte Bahnhof, der zu dem Zeitpunkt schon rund 20 Jahre vor sich hin gammelte, sollte zu einem schmucken Bürogebäude umgebaut werden. Wichtiger für die Bürger war jedoch, dass daneben ein Supermarkt entstehen sollte, der als Nahversorger die Grundversorgung der beiden Stadtteile sichern sollte. Dabei ging Rau West davon aus, dass mit dem Erlös des Supermarktgrundstücks das alte verkommene Bahnhofsgebäude saniert und umgebaut werden kann. Dies wollte die Firma dann als Verwaltungssitz selbst nutzen.

Auch beim Bürgerverein Wedau-Bissingheim war man von dieser Konzeption begeistert und machte sich noch im vergangenen Jahr für die Umsetzung der Planungen stark. So ging man beim Bürgerverein Wedau-Bissingheim im Mai vergangen Jahres in die Offensive und fragte, auf was man denn noch warten wolle. So seien zwar Nahversorger auf dem Baugelände des ehemaligen Rangierbahnhofes vorgesehen, doch dies sei eine Zeitfrage. Bernd Piplack, zweiter Vorsitzender des Bürgervereins: „Das Konzept am Rande des Bahnhofs könne in einem Jahr fertig sein. Alle Planungen liegen vor.“

Dieser Plan ist inzwischen jedoch hinfällig, denn nachdem im Oktober 2017 ein Gespräch bei der Stadt keinen Erfolg brachte, ist die Firma „Penny“, die den Supermarkt betreiben wollte inzwischen abgesprungen. Von der Stadt gab es laut Investor und Bürgerverein keine Unterstützung für die Planungen und auch „die Politik und Verwaltung ist nicht für die Bürger eingetreten“, ärgert sich der Bürgervereinsvorsitzende Wolfgang Gebhard: „Da hat sich niemand gekümmert!“ Umso ärgerlicher findet Wolfgang Gebhard die am Freitag verbreitete Pressemitteilung von Dieter Lieske, SPD Ratsherr für Bissingheim und Wedau. Der hatte nämlich darauf gedrängt, dass der Eigentümer – also Rau West– jetzt endlich den unansehnlichen Bahnhof saniere und seine vollmundigen Ankündigungen in die Tat umsetze. „Der hätte sich besser eingesetzt, als es darum ging, die Pläne umzusetzen“, so Wolfgang Gebhard.

Im Gespräch mit Helmut Claßen, einem der Geschäftsführer von Rau West, konnte Stadt-Panorama erfahren, dass man unter diesen Umständen zunächst nicht daran denke, etwas an dem alten Gebäude zu machen: „Man hat uns links liegen gelassen!“ Bislang habe man rund 270.000 Euro investiert. Mehr zu investieren, sei unter den Vorgaben kaum denkbar.

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Nach einer Anfrage von Stadt-Panorama betont die Stadt, dass oberstes Ziel für alle Beteiligten sei, die Nahversorgung so bürgerfreundlich wie möglich zu gestalten. Im Einzelhandels- und Zentrenkonzept sei aber weder das ehemalige Bahnhofsgebäude selbst, noch das Umfeld des ehemaligen Bahnhofs Wedau, als Standort für Einzelhandel ausgewiesen. Vielmehr sei ein Nahversorgungszentrum im Bereich südlich der Wedauer Brücke auf dem ehemaligen Bahngelände geplant.

(Niederrhein Verlag GmbH)