1. Krefeld

Digitalisierung der Stadtverwaltung

Krefelder Stadtverwaltung wird digitaler : Früher ging man „auf‘s Amt“ – heute ins Internet

Antrag auf einen Klick: Die Krefelder Stadtverwaltung bietet immer mehr Serviceleistungen im Internet an. Dadurch konnte sie sogar im bundesweiten Städteranking um satte 37 Plätze nach vorne rücken.

Im bundesweiten Ranking des Unternehmerverbandes Bitcom rückte die Stadt damit im vergangenen Jahr um sage und schreibe 37 Plätze nach vorn und belegt jetzt in Sachen „Digitalisierung der Stadtverwaltung“ Platz 35 unter 81 deutschen Großstädten. Beschleunigt wurde diese Verbesserung offenbar durch die Pandemie: „Schon im ersten Lockdown wurde deutlich: Homeoffice war in vielen Bereichen der Verwaltung nicht möglich“, so die Beigeordnete Cigdem Bern im Pressegespräch. Es haperte an der Vernetzung, und die elektronische Akte (“E-Akte“) – beispielsweise für Bauherren, Sozialhilfeempfänger oder auch für Steuerangelegenheiten – existierte noch nicht in allen Arbeitsbereichen.

Stand in dieser ersten Zeit die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung im Mittelpunkt, so gehe es bei der Digitalisierung inzwischen vor allem um einen besseren Bürgerservice, erklärt Cigdem Bern. Viele Leistungen seien inzwischen online möglich wie zum Beispiel der Umtausch eines alten Führerscheins in die EU-Fahrerlaubnis (www.krefeld.de/de/dienstleistungen/fuehrerschein-umtauschen-pflichtumtausch/), Gewerbeanmeldungen, Aktenauskünfte, Kfz-Abmeldung, Urkundenbestellung oder auch die An- und Abmeldung von Hunden.

Bei all diesen Leistungen sei es jedoch wichtig, den gesamten Ablauf zu digitalisieren und nicht nur Formulare online zu stellen: „Es macht keinen Sinn, wenn die Bürger ein Formular online ausfüllen können und dann doch noch zum Bezahlen ins Rathaus kommen müssen.“ Auch hier habe die Stadt ihre Hausaufgaben gemacht, indem sie für immer mehr Dienstleistungen elektronische Zahlverfahren anbiete wie etwa QR-Codes, Online-Bezahldienste, Kreditkartenzahlung oder Sepa-Mandat.

Auch in ganz anderen Bereichen kommt den Bürgern die Digitalisierung zugute, etwa beim Katastrophenschutz. So kann beispielsweise im Fall einer notwendigen Evakuierung aufgrund eines Kampfmittelfundes rasch auf Daten zurückgegriffen werden, die für die Einsatzkräfte wichtig sind: Wohnen in dem Bereich viele ältere Menschen, die Hilfe bei der Evakuierung brauchen? Wird ein Dolmetscher benötigt, weil in dem betroffenen Viertel viele Migrantenfamilien leben?

Wirtschaftsdezernent Eckart Preen: „Letztlich geht es bei der Digitalisierung – auch in der Verwaltung – immer um eine Steigerung der Lebensqualität in der gesamten Stadt. Das ist eine Gesamtaufgabe, die die verschiedensten Bereiche betrifft, von der Kultur über die Gesundheit bis hin zur öffentlichen Sicherheit.“

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Erklärtes Ziel für die Verwaltung sei es, bis 2025 sämtliche Aktenvorgänge papierlos abzuwickeln. Menschen, die das direkte Gespräch bevorzugen oder über keinen Zugang zu den digitalen Medien verfügen, bräuchten sich aber dennoch keine Sorgen zu machen, so Cigdem Bern: „Sie können weiterhin auf die bekannten und bewährten Wege in unserem Bürgerservice zurückgreifen. Wer seinen Antrag lieber persönlich abgibt, wird das weiterhin tun können.“

Während die Verwaltung digitaler wird, geht sie zugleich den umgekehrten Weg und möchte Menschen, die weder mobil noch digital vernetzt sind, einen neuen Service anbieten. Zwei „Bürgerkoffer“ sind bereits bestellt, die etwa in Pflegeheimen genutzt werden können, um dort Personalausweise zu verlängern und andere Serviceangelegenheiten zu erledigen. Sie sollen noch in diesem Jahr erstmals zum Einsatz kommen.