1. Moers Niederrhein

500.000 Kubikmeter Luft pro Stunde

500.000 Kubikmeter Luft pro Stunde

Wenn der Duisburger Oberbürgermeister im Wirtschaftsdialog ist, darf man immer auf das ein oder andere Superlativ hoffen, das von der besuchten Firma erfüllt wird. Dies war auch am Montag in Meiderich nicht anders.

Die Linde AG ist dabei uns allen von den weißen Tankzügen bekannt, die auf den Autobahnen der Republik immer mal wieder zu sehen sind.

„Technische Gase“ steht dort auch. Doch was ist das eigentlich? Konkret dreht es sich um alle Gase, die nicht mit Propan, Butan oder Erdgas in Verbindung gebracht werden können. Primär geht es dabei um Sauerstoff, Stickstoff und Argon, die in Meiderich „produziert“ werden. Wobei „produziert“ in gewisser Weise ein irreführender Begriff ist, denn die Quelle dieser Gase umgibt uns alle: „Luft!“

So werden in Meiderich pro Stunde rund 500.000 Kubikmeter Luft angesaugt, in die einzelnen Gase aufgeteilt, verdichtet, gereinigt, auf minus 200 Grad gekühlt und dann verteilt.

Zur Verteilung insbesondere des Sauerstoffs ist eine Pipeline vorhanden. Diese geht direkt nach Thyssen, um hier den nötigen „Rohstoff“ für die Stahlerzeugung bereit zu stellen. Denn ohne Sauerstoff ist die Stahlproduktion undenkbar. So ist hier auch die Verbindungslinie zur Duisburger Geschichte der Firma Linde zu finden, denn der Meidericher Standort wurde bis 1999 von Thyssen selbst betrieben.

Doch auch Stickstoff und Argon findet bei Thyssen Abnehmer. Neben Thyssen gehen Gase aber auch in Krankenhäuser, Betriebe der Lebensmittelindustrie, Gießereien und vielen mehr. Olaf Reckenhofer, Geschäftsleitung Linde Gas Deutschland: „Es gibt fast keine Betriebe mehr, die nicht in irgendeiner Art technische Gase benötigen!“

Der Großteil dieser Abnehmer wird mittels Tanklastzug oder Flaschen beliefert. Deshalb ist eine gute Verkehrsanbindung enorm wichtig, weshalb Olaf Reckenhofer bei dem Gespräch am Montag an den Oberbürgermeister Sören Link und den Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Ralf Meurer appellierte, sich für gute und zuverlässige Verkehrsanbindungen einzusetzen. Dies ist besonders vor dem Hintergrund der 30 Millionen Euro Investition wichtig, die derzeit in Meiderich getätigt wird: Hier entsteht ein neuer Verflüssiger. Dieser soll Anfang 2018 in Betrieb gehen und dann rund 200.000 Tonnen Flüssigstickstoff pro Jahr produzieren.

Sören Link: „Ich freue mich außerordentlich über das Vertrauen, das die Linde AG in unseren Wirtschaftsstandort hat. Die knapp 30 Millionen Euro teure Investition zeigt, dass sich das Unternehmen in Duisburg gut aufgehoben fühlt und mit dem Produktionsstandort nachhaltig in die Zukunft gehen will. Perspektivisch werden hier 30 neue Arbeitsplätze geschaffen. Ein tolles Signal!“

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Und Ralf Meurer fügt an: „Einmal mehr kann der Wirtschaftsstandort Duisburg mit seiner Lagegunst trumpfen. Der Duisburger Produktionsstandort von Linde Gas Deutschland hat eine ganz zentrale Bedeutung für den gesamten westdeutschen und niederländischen Raum. Wer seinen Kundenkreis in diesem Bereich hat, für den ist eine Ansiedlung in der Mercatorstadt ideal, weil die Reichweite ihresgleichen sucht.“

(Niederrhein Verlag GmbH)