Neue Herrin auf Burg Linn plant für Zukunft
Krefeld (em) Die Burg Linn hat jetzt eine Herrin. Die neue Leiterin möchte das Museum für die Zukunft fit machen.
„Ihr können wir das Institut anvertrauen“, ist sich Oberbürgermeister Frank Meyer mit Blick auf Dr. Jennifer Morscheiser-Niebergall sicher. Die 38-Jährige übernimmt am 1. August die Leitung des Museums Burg Linn. Damit ist sie Nachfolgerin des langjährigen Direktors Dr. Christoph Reichmann, der in den Ruhestand getreten ist.
„Das Museum ist in wissenschaftlicher Hinsicht sehr gut“, lobt die Archäologin und Althistorikerin. Doch wolle sie die Ausstellungen anschaulicher gestalten und auch die digitalen Medien stärker nutzen: „Da muss etwas passieren“, bekräftigt die neue Leiterin. Ihr schwebt vor, dass die Ausstellungen Lebensgeschichten erzählen. Zudem könne man eine App entwickeln, die durch das Museum führe.
Um bei der Suche nach einem Nachfolger alle Beteiligten einzubeziehen, hatte Oberbürgermeister Meyer in die Findungskommission neben der Verwaltung auch den Stadtrat und den Förderverein des Museums eingebunden.
Von fünf eingeladenen Bewerbern überzeugte die derzeitige Referentin beim Landschaftsverband die Runde am deutlichsten. „Sie bringt ein wichtiges Netzwerk mit“, verweist Kulturdezernent Gregor Micus auf ihre Erfahrungen beim Landschaftsverband und diversen Museen und Ausgrabungsstätten, darunter auch in Köln.
Dr. Morscheiser-Niebergall stammt aus dem Hunsrück auf und studierte in Marburg und München. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über die Gründung der Stadt Trier.
Mit ihrer Berufung bekommt das dritte der Krefelder Museen einen neuen Chef. Vor längerer Zeit bereits hatte das Textilmuseum eine neue Leiterin erhalten, jetzt kürzlich erst die Kunstmuseen. „Die Wertigkeit der Krefelder Museumslandschaft ist überregional sehr hoch“, betont Gregor Micus. Deshalb legte vor allem Oberbürgermeister Meyer Wert darauf, dass die Burg Linn einen eigenen Direktor erhält und nicht von einem anderen Museum mitverwaltet wird.
