1. Krefeld

Trauerfeier in Krefeld: Bewegender Abschied von Uli Hahnen

Trauerfeier in Krefeld : Bewegender Abschied von Uli Hahnen

Mehrere hundert Trauernde haben heute Abschied von Uli Hahnen genommen. In Anwesenheit von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft fand die Trauerfeier in der Bockumer St. Gertrudiskirche statt.

Bestattet wurde der verstorbene Krefelder SPD-Fraktionschef und Landtagsabgeordnete unter großer Anteilnahme auf dem nahe gelegenen Bockumer Friedhof. Hahnen wurde 63 Jahre alt. Er erlag einer wieder ausgebrochenen Krebserkrankung.

 Das Kondolenzbuch
Das Kondolenzbuch Foto: jps

Die Trauerrede in der voll besetzten Kirche hielt Oberbürgermeister Frank Meyer. Er zollte Uli Hahnen Bewunderung für seine Lebensleistung und würdigte ihn als "Kümmerer für Krefeld mit großer Durchsetzungskraft".

Trauerfeier in Krefeld: Bewegender Abschied von Uli Hahnen
Foto: jps

Der OB erinnerte daran, dass Hahnen (Mitglied in rund 20 Vereinen), sich nicht, wie das bei Politikern schon mal vorkommt, dort nur gelegentlich blicken ließ, sondern aktiv das Vereinsleben mitgestaltete.

Trauerfeier in Krefeld: Bewegender Abschied von Uli Hahnen
Foto: jps

Er amtierte außerdem in mehreren Aufsichtsräten (etwa als Aufsichtsratsvorsitzender der SWK) - er habe sich dort keineswegs als "Sonntagsdiektor" gesehen, sondern seine Pflichten sehr ernst genommen.

Trauerfeier in Krefeld: Bewegender Abschied von Uli Hahnen
Foto: Müller

In der Politik habe man Hahnen, der erst mit 42 Jahren in den Stadtrat kam "dann aber gleich als Fraktionschef" als energischen Macher kennenlgelernt, der "auch schon mal losbollern konnte": "Aber er hatte immer die Größe, sich zu entschuldigen, wenn er damit mal danebengelegen hatte".

Meyer fand auch persönliche, emotionale Worte - kurzzeitig kämpfte er selber mit den Tränen: "Was haben wir alles zusammen erlebt. Wir werden dich vermissen".

Er kam auch kurz auf die Oberbürgermeisterwahl 2009 zu sprechen: Viele Genossen hätten der eigenen Partei keine Chance gegeben, aber dann habe sich Hahnen immer näher an den damaligen Amtsinhaber herangearbeitet. Am Ende fehlten 400 Stimmen vor der Verwirklichung von Hahnens großem politischen Traum: Oberbürgermeister in seiner Stadt Krefeld zu werden.

Umso höher rechnete Meyer es Hahnen an, dass dieser ihm im bei der OB-Wahl im vergangenen Jahr - unter deutlich besseren politischen Vorzeichen - den Vortritt gelassen hatte und ihn bei der letztlich erfolgreichen Kandidatur unterstützte.

Im Schlusswort kam er auf das Vermächtnis von Hahnen zu sprechen. Das liege nicht nur im Beton von Neubauten, sondern auch in den Herzen vieler Menschen: "Deine Spuren werden bleiben. Danke Uli!"

Vor der Friedhofskapelle lag ein Kondiolenzbuch aus. Viele Institutionen und Bürger ließen dort Kränze zurück: Von den Krefeld Pinguinen über die Jüdische Gemeinde bis zu den Parteien.

(Extra-Tipp Krefeld)