1. Krefeld

"Stärkungspaket Innenstadt"

"Stärkungspaket Innenstadt" : Alkoholverbot auf der Straße

Oberbürgermeister Frank Meyer legt ein „Stärkungspaket Innenstadt“ vor. Es soll die Mängel der City abstellen und ihr Gesicht maßgeblich verändern.

„Das Thema brennt vielen Bürgern unter den Nägeln“, weiß Oberbürgermeister Frank Meyer aus diversen Gesprächen. Und auch aus eigener Anschauung stört das Stadtoberhaupt gewaltig, dass in der Innenstadt immer wieder aggressiv gebettelt und Alkohol missbraucht wird, dass Falschparker die Wege zustellen und Müll einfach auf die Straße geworfen wird.

„In der Innenstadt soll man gerne einkaufen, sich gerne aufhalten und gut wohnen können“, schwebt Meyer als Ideal vor. Das ist zwar in Krefeld auch vielfach der Fall, aber „an einigen Stellen nur eingeschränkt“, wie Meyer bedauert.

Deshalb hat sich der Oberbürgermeister mit seinen Dezernenten besprochen und ein Maßnahmenpaket erarbeitet, das die Krefelder Innenstadt spürbar aufwerten soll.

„Wir wollen in der Innenstadt ein Alkoholverbot erlassen“, strebt Ordnungsdezernent Ulrich Cyprian an. Damit soll das zügellose Trinken alkoholabhängier Menschen in der Öffentlichkeit unterbunden werden. Zudem möchte Cyprian auch das „aggressive Betteln“ verbieten. Die Bürger sollen nicht länger belästigt werden. Wobei das „stille Betteln“, das nicht aufdringlich daherkommt,  wohl weiterhin geduldet werden müsse. Um all das durchzusetzen, soll der  Kommunale Ordnungsdienst personell verstärkt und mit Bodycams sowie E-Bikes ausgerüstet werden, zudem täglich 16 Stunden im Einsatz bleiben.

„Das Fass ist voll“, schimpft Cyprian zur Begründung seiner Vorschläge. Die bisherigen Maßnahmen der Ordnungsbehörde habe nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Die Lage auf dem Theaterplatz und in der City hätte sich seit 2020 sogar verschlechtert. „Wir erhalten täglich Beschwerden“, weist er auf die Dringlichkeit von Abhilfe hin. Künftig sollen die Bürger in der Innenstadt eine Anlaufstelle erhalten, wo sie ihre Beschwerden anbringen können. Überdies will Cyprian eine 24-Stunden-Hotline zum Kommunalen Ordnungsdienst einrichten.

Oberbürgermeister Meyer stellt aber klar, dass die Ordnungsmaßnahmen in ein Paket von mehreren Handlungsfeldern eingebunden sind. Dazu gehört als zweite Säule die soziale Fürsorge.

„Ich strebe den Einsatz von neun Streetworkern an“, erklärt Sozialdezernentin Sabine Lauxen. Bisher gibt es nur zwei. Für Obdachlose möchte sie neben der Hauptstelle am Lutherplatz auch ein Tagesangebot in der City einrichten, um die Betroffenen quasi von der Straße zu holen. Auch sollen sie mehr Übernachtungsangebote vorfinden. Sie freut sich, dass das geplante Drogenhilfezentrum von den Süchtigen begrüßt werde.

  • Oberbürgermeister Frank Meyer, hier im Gespräch
    Gesellschaft betreut rund 9000 Wohnungen : 125 Jahre Wohnstätte Krefeld
  • Bei der Eröffnung der Sportanlage Horkesgath
    Zur Eröffnung großes Turnier : Erste Tartanbahn in Krefeld
  • Der bewachte Fahrradparkplatz an der Königstraße
    Jetzt jeden Samstag : Bewachter Fahrradparkplatz in der City

Als dritte Säule des Paketes hat sich Planungsdezernent Marcus Beyer vorgenommen, zentrale Straßenzüge und Plätze in der Innenstadt gestalterisch aufzuwerten. Dafür möchte er gut zwei Millionen Euro als Soforthilfe bis 2024 locker machen. So sollen im Bereich ­Willy-Göldenbachs-Platz und ev. Kirchplatz Wasserspiele, Boulebahn und WC-Anlage für erhöhte Aufenthaltsqualität sorgen. Die Radfahrer sollen sich über ein modernes „Radhaus“ freuen dürfen, in dem sie ihren Drahtesel sicher abstellen können.

Mobiles Grün, Blumenkübel an den Straßenlaternen, hergerichtete Baumscheiben und sogar Sprühnebel im Sommer zur Abkühlung sollen die Rheinstraße attraktiver werden lassen. Bunte Lampenschirme in den Bäumen sollen an Neumarkt und südlicher Hochstraße für Licht und Farbe sorgen. Das Mobilitätskonzept der Stadt sieht daraüber hinaus vor, die vier Wälle vom Autoverkehr zu entlasten.

„Stärkungspaket Innenstadt“ nennt Oberbürgermeister Meyer das Bündel der Maßnahmen, die in vier Säulen geordnet sind. Das Gesamtpaket legt die Verwaltungsspitze dem Stadtrat zur Entscheidung vor. OB Meyer hofft auf Zustimmung: „Es wäre ein großer Schritt nach vorn für uns alle“.