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MSV Duisburg SV Sandhausen 2. Bundesliga

MSV trennt sich 2:2 vom SV Sandhausen : MSV wacht zu spät auf

Der MSV Duisburg hat beim 2:2-Remis gegen Sandhausen nach einem über weiten Strecken erschreckenden Auftritt einen Punkt im Kellerduell geholt. Moral gezeigt hat die Lieberknecht-Elf dabei trotzdem und einen 0:2-Rückstand aufgeholt. Trotzdem ist der Punkt im Abstiegskampf zu wenig.

Nach 62. Minuten stand Torsten Lieberknecht reglos und mit hinter dem Rücken verschränkten Armen an der Seitenlinie. Gerade war das 0:2 für Sandhausen durch einen verwandelten Foulelfmeter von Andrew Wooten gefallen. Lieberknecht tobte nicht. Was man ihm nach dem fragwürdigen Pfiff, Schiedsrichter Steffens hatte auf Handspiel von Dustin Bomheuer entschieden, gar nicht hätte verübeln können. Es wirkte so, als hätte der MSV-Coach in diesem Moment die Hoffnung verloren. Was ihm auch nicht zu verübeln ist, angesichts dessen, was er das 62 Minuten lang von seiner Truppe gesehen hatte. „Wir haben viel zu lange die richtige Einstellung vermissen lassen“, ärgerte sich auch MSV-Keeper Felix Wiedwald nach der Partie. Die Zebras präsentierten sich zahnlos und verunsichert, gingen wenig Risiko. „Klar“, so Wiedwald, „treten wir als Tabellenletzter gerade nicht mit besonders breiter Brust auf.“ Was der MSV-Anhang aber mit Pfiffen quittierte, war der fehlende Biss der Duisburger. Abstiegskampf auf der Zielgerade hatten sich viele MSV-Anhänger anders vorgestellt. „Wir wollen euch kämpfen sehen“, skandierte die Nordkurve früh in der zweiten Halbzeit. Torsten Lieberknecht verteidigte seine Mannschaft. „Das war ein herausforderndes Spiel für uns. Ich fand eigentlich, dass sie insgesamt ganz gut aufgetreten sind. Beide Gegentore sind aus dem Nichts gefallen.“

Es sah ganz lange nach null Punkten für den MSV im zum entscheidenden Abstiegsspiel stilisierten Kellerduell mit dem Tabellenfünzehnten aus. Dass der MSV überhaupt noch mal in die Partie kam, müssen sich die lange recht souveränen Gäste ankreiden lassen. Eine Unachtsamkeit in der SVS-Abwehr reichte Havard Nielsen, der zum glücklichen 1:2-Anschluss einschob. Zack verstummten die Pfiffe auf den Rängen. Und die Duisburger Fans peitschten ihre Truppe nach vorne. Das wurde belohnt. In der 88. Minute zeigte Steffens wieder auf den Punkt, nachdem Felix Müller den Ball im eigenen Strafraum mit dem Arm angenommen hatte. Und klar, Kevin Wolze nahm sich der Sache an und verwandelte eiskalt zum Endstand.

Ja, der MSV hat sich zurück in die Partie gekämpft und den Punkt auch verdient. Aber nein, im Rennen um den Klassenerhalt ist der Punkt zu wenig. Denn mit einem Sieg hätten die Duisburger den Magdeburger auf dem Relegationsrang richtig auf die Pelle rücken können. Das sah auch der Zebra-Torwart so: „Wir haben Moral bewiesen, das war gut. Am Ende ist der Punkt aber natürlich zu wenig, das wissen wir auch.“