1. Moers Niederrhein

Arbeitsagentur legt Arbeitsschwerpunkte für 2015 fest: Langzeitarbeitslosigkeit bleibt Thema

Arbeitsagentur legt Arbeitsschwerpunkte für 2015 fest : Langzeitarbeitslosigkeit bleibt Thema

Gleich drei Arbeitsschwerpunkte für das Jahr 2015 machte Ulrich Käser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Duisburg, bei der Pressekonferenz am Mittwochmorgen fest: Schaffung von sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen, die Entwicklung von mehr Ausbildungsplätzen und den Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit.

Dabei werde 2015 für den Duisburger Arbeitsmarkt kein leichtes Jahr werden, doch dies kenne man ja schon von 2014, in dem es im Grunde eine ungleiche Entwicklung gab. Waren bis zur Hälfte des Jahres die Wirtschaftsprognosen günstig bei geringer Nachfrage nach Arbeitskräften sei die wirtschaftliche Entwicklung im zweiten Halbjahr eher negativ beurteilt worden. Trotzdem habe es eine große Nachfrage nach Arbeitskräften gegeben. Erst das unmittelbar vergangene Vierteljahr habe einige Lichtblicke offenbart, betonte Ulrich Käser.

 Ulrich Käser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Duisburg, beurteilte die Bewegung auf dem Duisburger Arbeitsmarkt positiv. Dies zeige sich auch an den Arbeitslosen, die nur kurzzeitig bei der Behörde gemeldet sind: Hier sind die Zahlen praktisch gleich geblieben. Das Problem sei der große Sockel von Langzeitarbeitslosen. „Die Langzeitarbeitslosigkeit in Duisburg, aber auch im gesamten Ruhrgebiet ist das ganz zentrale Thema!“
Ulrich Käser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Duisburg, beurteilte die Bewegung auf dem Duisburger Arbeitsmarkt positiv. Dies zeige sich auch an den Arbeitslosen, die nur kurzzeitig bei der Behörde gemeldet sind: Hier sind die Zahlen praktisch gleich geblieben. Das Problem sei der große Sockel von Langzeitarbeitslosen. „Die Langzeitarbeitslosigkeit in Duisburg, aber auch im gesamten Ruhrgebiet ist das ganz zentrale Thema!“ Foto: vowie

Hieran knüpfen sich denn auch die Prognosen und Hoffnungen, dass es auch im gerade gestarteten Jahr weiter gelingt, bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen weiterhin steigende Zahlen ausweisen zu können. Rund 163000 solcher Arbeitsstellen gab es im März 2014 und trotz weiterem Anstieg reicht dies nicht aus die Arbeitslosenzahlen zu senken. "Die Zahl der Arbeitsplatzverluste hat auch 2014 wieder die Neuansiedlung deutlich überstiegen", merkte Kaiser an betonte zugleich jedoch die Tatsache, dass der Duisburger Arbeitsmarkt unheimlich viel Bewegung zeige. 70.000 Zugänge in der Arbeitslosenstatistik stehen auch 70.000 Abgängen in dem Zahlenwerk gegenüber. Betriebsschließungen, Umstrukturierungen und Betriebsverlagerungen unter anderen beim Thyssen Schienentechnik, ISE, Norske Skog oder Alltours standen einigen Ausweitungen gegenüber. Die Logistikbranche mit Schnellecke und Synchreon war hier an erster Stelle zu nennen.

 Beim Thema Mindestlohn macht man sich in der Arbeitsagentur Duisburg nur wenig Sorgen. Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit rund 1400 Euro Lohn liege bei rund 4,7 Prozent und sei damit niedriger als im gesamten Land NRW 5,5 Prozent). Es könne sogar sein, dass es mit der Einführung des Mindestlohns zu einer Abnahme von Leistungsempfängern kommt, die ihren geringen Lohn aufstocken müssten.
Beim Thema Mindestlohn macht man sich in der Arbeitsagentur Duisburg nur wenig Sorgen. Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit rund 1400 Euro Lohn liege bei rund 4,7 Prozent und sei damit niedriger als im gesamten Land NRW 5,5 Prozent). Es könne sogar sein, dass es mit der Einführung des Mindestlohns zu einer Abnahme von Leistungsempfängern kommt, die ihren geringen Lohn aufstocken müssten. Foto: vowie

Als überaus problematisch schätzt Ulrich Käser die Tatsache ein, dass auch im Jahr 2014 wieder weniger Ausbildungsplätze zur Verfügung standen: "Das ist schon eine Enttäuschung, denn der Wettbewerb um die jungen Leute wird zunehmen!" Viele Firmen nutzten nicht die Gelegenheit über das Angebot von Ausbildungsplätzen die Fachkräfte von morgen zu schaffen. Der Bedarf könne dann nicht gedeckt werden. Und dass es diesen gäbe, zeige sich auch daran, dass Jugendliche mit abgeschlossener Ausbildung, die von der Ausbildungsfirma nicht übernommen wurden, sehr zügig eine neue Stelle bekämen.

Ganz brisant sei zudem die zunehmende Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit. Hier mache man es sich aber recht leicht, wenn man das Problem allein bei Arbeitsagentur und Jobcenter ablade. Vielmehr handele es sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem. So seien die Verantwortlichen gefordert, die in den Betrieben, Ämtern und Firmen für die Personaleinstellung zuständig sind, betonte Käser und führte aus: "Nicht jeder Langzeitarbeitslose sei gering qualifiziert. Man muss den Menschen eine Chance geben!" Agentur und Jobcenter können mit Lohnkostenzuschüssen, Schulungen und ähnliche Maßnahmen die Eingliederung ins Arbeitsleben unterstützen.

(vowie)