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Sparkasse am Niederrhein: Eigener Strom fürs drehende S

Sparkasse am Niederrhein : Eigener Strom fürs drehende S

2022 war geprägt von viel Unsicherheit, sagt Sparkassenchef Giovanni Malaponti, „hohe Preise, hohe Inflation“. Doch die Sparkasse am Niederrhein verzeichnete Zuwächse sowohl bei den Kundeneinlagen als auch im Kreditgeschäft. Malaponti: „Es ist besser gelaufen, als es zu befürchten war.“

Wenn sich das rote S auf dem Dach der Sparkassenhauptstelle dreht, ist alles gut. Im September jedoch wurde es im Zuge der Energiesparmaßnahmen abgestellt. „Es ist trotzdem weitergegangen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Giovanni Malaponti bei der Vorstellung der Jahresbilanz der Sparkasse am Niederrhein. Und das S könnte bald wieder rotieren: Die Sparkasse hat auf dem Dach der Hauptgeschäftsstelle am Ostring eine Fotovoltaikanlage installiert. Immerhin 18 Prozent der Stromkosten werden so eingespart. „Das macht richtig Sinn“, sagt Malaponti: „Wir produzieren tagsüber, wir verbrauchen tagsüber.“ An Sonnentagen könnte die Anlage 50 bis 100 Prozent des Eigenbedarfs der Hauptstelle liefern. 70.000 Kilowattstunden pro Jahr sollen’s werden. Eine weitere Fotovoltaikanlage auf der Geschäftsstelle in Repelen soll 30.000 Kilowattstunden produzieren.

Eingetrübte Vorzeichen brachte das Krisenjahr 2022 auch fürs Kreditgeschäft: der Krieg in der Ukraine, die abenteuerlichen Energiepreise, das gestiegene Zinsniveau ... „Trotzdem war’s für uns ein schönes Jahr“, so der fürs Kreditgeschäft zuständige Vorstand Bernd Zibell. Hier verbuchte die Sparkasse am Niederrhein ein Plus von 177 Millionen Euro und hat damit aktuell 2,95 Milliarden Euro an ihre Kunden verliehen. Wobei die Kreditnehmer sich ziemlich genau hälftig in private und gewerbliche aufteilen. Eine große Rolle spielt bei der Sparkasse auch die Vergabe öffentlicher Mittel: 96 Millionen Euro an zinsgünstigen Darlehen aus Förderprogrammen vermittelten die Berater und Baufinanzierer der Sparkasse am Niederrhein. „Die Investitionslust am Niederrhein ist da“, so Zibell, „auch wenn der private Wohnungsbau noch etwas hintendran liegt. Die kurzfristigen Zinsen sind vielleicht hoch, aber die privaten Wirtschaftsaussichten werden sich wieder aufhellen. Auf dem Niveau von korrigierten Preisen werden Angebot und Nachfrage zueinander finden.“

„Krisenzeiten verleiten die Menschen eher dazu, zu sparen“, sagt Giovanni Malaponti. 134 Millionen Euro mehr als im Vorjahr zahlten Sparkassenkunden 2022 auf ihre Konten ein, die Einlagenseite stieg damit auf 3,39 Milliarden Euro. Insgesamt verzeichnet das Kreditinstitut eine Bilanzsumme von 4,17 Milliarden Euro - ein Plus von 28 Millionen.

Zum erfreulichen Gesamtergebnis trug auch bei, dass sich 2022 beeindruckende 1.200 Kunden zu einem Wechsel zur Sparkasse entschieden haben. Für Malaponti ist das auch eine Bestätigung dafür, dass durch die Pandemie hindurch keine der 23 Geschäftsstellen in Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg, Alpen, Sonsbeck und Xanten auch nur einen Tag geschlossen war. Insgesamt 123.000 Girokonten, davon 11.000 gewerbliche, werden bei der Sparkasse am Niederrhein geführt; bei rund 205.000 Einwohnern im Einzugsgebiet macht das einen Marktanteil von über 50 Prozent.

Onlinebanking und bargeldloses Zahlen wurden 2022 weiter ausgebaut, aber Bargeld lacht weiterhin, am Niederrhein wie in ganz Deutschland. Deshalb hat die Sparkasse bei ihren Geldautomaten in Zusammenarbeit mit einer Sicherheitsfirma nachgerüstet und eine halbe Million in zusätzlichen Schutz investiert. „Wir waren’s leid“, so Malaponti. Jetzt sollten Sprengungen quasi unmöglich sein.

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Nachdrücklich wies Malaponti noch einmal auf die im Herbst 2022 gestartete Online-Plattform „Spenden am Niederrhein“ hin, auf der die 900 Vereine im Gebiet kostenlos Spendengelder für einzelne Projekte einwerben können. Bisher kamen dort für 41 Projekte 37.000 Euro zusammen.

Auch die Sparkasse am Niederrhein wird ihren Beitrag leisten: Ein Jahresüberschuss von 1,4 Millionen Euro bedeutet, dass rund 1,3 Millionen Euro Spenden- bzw. Stiftungsgelder an Ehrenamtliche, Vereine und Kulturschaffende überwiesen werden, 200.000 Euro mehr als im Vorjahr.