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Heribert Hölz vermittelt Patenschaften für bosnische Familien: Bosnienhilfe: Werden Sie Pate!

Heribert Hölz vermittelt Patenschaften für bosnische Familien : Bosnienhilfe: Werden Sie Pate!

Am 17. September reist Heribert Hölz zum 85. Mal nach Bosnien. Im Gepäck hätte er dann gerne zahlreiche Familienpatenschaften.

Die Familienpatenschaften sind das älteste Projekt der Bosnienhilfe der Caritas Duisburg. "Bei meiner ersten Fahrt 1992 habe ich die Patenschaften ins Leben gerufen", erzählt Hölz. Seine Beweggründe waren sehr persönlich: "Ich bin als Kriegskind ohne Vater aufgewachsen und weiß, wie schwer das für eine Familie ist."
In den bosnischen Familien fehlt es zwar oft nicht am Vater, sondern dem Vater an Arbeit. Die Arbeitslosenquote liegt momentan bei 50 %, staatliche Hilfen bekommen die meisten Familien nicht. "Man müsste meinen, dass Bosnien doch langsam mal alleine klar kommt, aber es läuft einfach so viel falsch - auf Kosten der Bürger", berichtet Heribert Hölz ärgerlich.

Wer eine Patenschaft übernehmen möchte, verpflichtet sich, für den Zeitraum eines Jahres eine Familie mit 25 Euro pro Monat zu unterstützen. 25 Euro? Was soll man damit anfangen können? "Alleine reicht das natürlich nicht, aber 25 Euro bedeuten in Bosnien immerhin 50 Brote", veranschaulicht Heribert Hölz. Noch wichtiger sei allerdings der psychologische Effekt: "Die Leute, die wir unterstützen, spüren und sehen, dass wir sie nicht vergessen haben."

Die Bosnienhilfe bekommt hilfebedürftige Familien beispielsweise von der Caritas vor Ort, vom Bürgermeister oder von Sozialarbeitern vorgeschlagen. Sobald es Paten gibt, geht Heribert Hölz bei seinen Bosnienaufenthalten auf die Familien zu - aber nur, "wenn ich bereits das Geld habe, denn ich will keine falschen Hoffnungen wecken." Die Familien füllen einen Informationsbogen aus, der dem Paten zugestellt wird, damit er weiß, wen er unterstützt. Er selbst bleibt jedoch anonym. "Der Pate soll nicht durch eine persönliche Bindung unter Druck gesetzt werden, die Patenschaft über das Jahr hinaus zu verlängern", erklärt Hölz. Tatsächlich tun dies aber die meisten.

Das Geld wird von den mit der Bosnienhilfe in Kontakt stehenden Personen vor Ort monatlich übergeben - quittiert mit Datum und Unterschrift. Heribert Hölz besucht auf seinen Reisen aber auch immer selbst Patenfamilien. "Nicht um zu kontrollieren", wie er sagt, "aber ich möchte die Spender, die mir so viel Geld anvertrauen schon darüber informieren können, wie das Geld ankommt."

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Für seine Fahrt im September braucht Heribert Hölz noch Patenschaften. Wer Interesse hat, kann sich unter Tel.: 02845 / 5686 (ab 16 Uhr) oder unter Tel.: 0203 / 44985916 (8 bis 12 Uhr) informieren. Das Spendenkonto: Caritas Duisburg, IBAN: 14 350 500 00 200 104 305. Wichtig: Als Verwendungszweck "Bosnienhilfe" angeben.