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Lohmühle in Baerl hat neue Flügel: Warten auf den ersten Flügelschlag

Lohmühle in Baerl hat neue Flügel : Warten auf den ersten Flügelschlag

Ein weiterer großer Arbeitsschritt ist bei der seit 2008 laufenden Restaurierung der Lohmühle in Baerl getan. Am Montag wurden die neuen Flügel montiert.

Die Mühle steht seit 1834 an Ort und Stelle - mit dem Rücken zum Binsheimer Feld. Zumeist kamen und kommen die Winde aus dieser Richtung. Bis 1916 hat sie tatsächlich mit Windkraft gemahlen, danach wurde sie bis zur Aufgabe der Hilgenpahlschen Müllerei im Jahre 1960 elektrisch weiter betrieben. Genau hundert Jahre ist es also her, dass der Flügelschlag, über das Krühwerk übersetzt, die Mühlsteine in Bewegung setzte; und jetzt ist es bald wieder möglich.

Mit schwerem Gerät wurden die zwei stählernen Flügelruten mit einer Länge von 25,8 Metern am Montag angeliefert und durch den niederländischen Mühlenbau-Meisterbetrieb Vaags aus Aalten montiert. Für Stahl als Material hatte sich der federführende Mühlenverein entschieden, weil dieser einfach langlebiger ist und auch die Genehmigung der Fördergelder durch den Landschaftsverband Rheinland dies erforderte, bemerkte der Mühlenvereinsvorsitzende Norbert Nienhaus beim Ortstermin.

 Die Stahlruten durchkreuzen die gusseiserne Wellenkappe.
Die Stahlruten durchkreuzen die gusseiserne Wellenkappe. Foto: TV

Aktuell werden die Flügelgatter - also die Holz-Gitter, die später die Tuchbespannung tragen - vernagelt und verkeilt. Diese sind aus unbehandelter skandinavischer Lärche gefertigt. Für das neue Flügelkreuz allein wurden 46.000 Euro veranschlagt. Jetzt fehlen noch rund 10.000 Euro für die Tuchbespannung, die aus einem speziellen Gewebe hergestellt werden muss. Dafür sucht der Mühlenverein noch tatkräftige Spender. Nur mit der Bespannung hat der Wind die Angriffsfläche, um letztlich die Flügel und damit das Mahlwerk in Gang zu setzen.

 Den Flügelgattern fehlt jetzt noch die Tuchbespannung.
Den Flügelgattern fehlt jetzt noch die Tuchbespannung. Foto: TV

Im Jahr 2017 soll die Mühle schließlich zum ersten Mal wieder durch Windkraft arbeiten. Rund 330.000 Euro und jede Menge Eigenleistung werden dann in die Instandsetzung der Lohmühle geflossen sein. Fortan soll die Lohmühle dann als "lebendiges Museum" dienen und nach Absprache, nicht nur zum "Deutschen Mühlentag" oder dem "Tag des offenen Denkmals", für Besuchergruppen geöffnet sein.

Weitere Infos unter: www.muehlenverein-lohmuehle.de