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Neue Schulform in Rheinhausen genehmigt, Real- und Hauptschule laufen aus: Anmeldung für die SEKUNDARSCHULE

Neue Schulform in Rheinhausen genehmigt, Real- und Hauptschule laufen aus : Anmeldung für die SEKUNDARSCHULE

Am 3. und 4. Februar können Eltern von Viertklässlern ihre Kinder für die 5. Klasse an der dann neu geschaffenen Sekundarschule am Körnerplatz in Rheinhausen für das im August beginnende neue Schuljahr anmelden.

Die Anmeldung findet jeweils von 14 bis 18 Uhr in der ehemaligen Verwaltung der Willi-Fährmann-Realschule, Körnerplatz 2, statt.


Die Errichtung einer Sekundarschule in Rheinhausen, am Standort der Realschule Körnerplatz, wurde von der Bezirksregierung kürzlich genehmigt. Eine Neuanmeldung an der Hauptschule Friedrich-Ebert-Straße und der Realschule am Körnerplatz ist für das Schuljahr 2015/16 damit nicht mehr möglich. Denn deren Abschlüsse werden in die Sekundarschule integriert. Die Sekundarschule unterscheidet sich von anderen Schulformen insoweit, dass sie für leistungsstarke wie auch für leistungsschwächere Kinder geeignet ist. Jedes Kind wird optimal gefördert. Die neue Schulform verfolgt zudem das Ziel, die individuellen Lernbedürfnisse jedes einzelnen Kindes frühzeitig zu ermitteln, um dessen Potenziale durch geeignete Unterrichtsinhalte und Förderprogramme zu erschließen. Die Schule unterrichtet nach den Lehrplänen der Real- und Gesamtschulen. Da von Anfang an auch die Inhalte auf Gymnasialniveau vermittelt werden müssen, werden auch Lehrkräfte der Partnerschulen mit entsprechenden Lehrbefähigungen eingesetzt. Nach der zehnten Klasse ist ein Übergang in die Oberstufe einer anderen weiterführenden Schule möglich. Geplant ist, vierzügige Eingangsklassen zu bilden, die jeweils 25 Schüler aufnehmen, welche dann ganztägig (bis 16 Uhr) beschult und betreut werden. Man rechnet also mit rund 100 Neuanmeldungen. Das Anmeldeteam der neuen Sekundarschule besteht aus Vertretern von kooperierenden Schulen, die bis zur Ernennung der neuen Schulleitung das Anmeldeprozedere übernehmen. Das sind Edgar Harnischmacher, (Konrektor der Hauptschule Friedrich-Ebert-Straße), Martina Seifert (Abteilungsleiterin der Lise-Meitner-Gesamtschule) und Günter Derksen (Schulleiter der Heinrich-Heine-Gesamtschule).

Bei der Überreichung des Bescheides der Bezirksregierung Düsseldorf, über die Einleitung des Anmeldeverfahrens, wünschte Jürgen Volkmer von der Bezirksregierung Düsseldorf "Viel Erfolg". Mindestens 75 Anmeldungen müssen es sein, damit die neue Sekundarschule ihren Betrieb aufnehmen kann.

Das Thema Sekundarschule ist sicherlich nicht unumstritten, auch nicht in Rheinhausen. Die Pressestimmen der "Offiziellen" waren durchweg positiv, wenn auch ein gewisses experimentelles Element mitschwang. Viele Erfahrungswerte gibt es seit der im Jahre 2011 gesetzlich verordneten Sekundarschule (6. Schulrechtsänderungsgesetz vom 20. Oktober 2011) nämlich noch nicht.

 Pressekonferenz im Rathaus Duisburg: Hier wurde die Genehmigung der Sekundarschule in Rheinhausen verkündet und das Anmeldeteam vorgestellt.
Pressekonferenz im Rathaus Duisburg: Hier wurde die Genehmigung der Sekundarschule in Rheinhausen verkündet und das Anmeldeteam vorgestellt. Foto: TV

Im Folgenden einige Stimmen aus der Pressekonferenz vom Mittwoch, 21. Januar, im Duisburger Rathaus:

Ralph Kalveran (Leiter Amt für schulische Bildung): "Wir haben die Eltern im Bezirk informiert und befragt. Das Ergebnis und damit der Bedarf war eindeutig pro Sekundarschule. Die Sekundarschule wird die Haupt- und Realschule ersetzen und deren Abschlüsse integrieren."

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Martina Seifert (Abteilungsleiterin Lise-Meitner-Gesamtschule): "Die Sekundarschule hat den Vorteil des längeren gemeinsamen Lernens in kleineren Klassen — was die Chancen von leistungsschwächeren Schülern aufzusteigen erhöht. Eine frühe Selektion, die oftmals Chancen von vorneherein verhindert, findet nicht statt. Beispiel: drei der vier besten Abiturienten des vergangenen Jahrgangs an der Lise-Meitner-Gesamtschule hatten nach verlassen ihrer Grundschule lediglich eine Hauptschulempfehlung. Schüler und Eltern werden darüber hinaus stärker einbezogen."


Edgar Harnischmacher (Konrektor Hauptschule Friedrich-Ebert-Straße): "Die Hauptschule und die Realschule werden jahrgangsweise auslaufen und die neue Sekundarschule wird sich mit der noch bestehenden Realschule das Gebäude am Körnerplatz bis dahin teilen. Lehrpersonal wird zum Teil neu eingestellt und zum Teil aus den Kooperationsschulen, wie den Gesamtschulen Lise-Meitner und Heinrich-Heine, zusammengezogen."

Günter Derksen (Schulleiter Heinrich-Heine-Gesamtschule): "Die Schüler haben nach erfolgreichem Besuch der Sekundarschule verschiedene Möglichkeiten. Mit dem Hauptschul- und Fachoberschulabschluss (mittlere Reife) können sie beispielsweise eine Ausbildung anschließen. Die Fachoberschulreife mit Qualifizierungsvermerk ermöglicht den Übergang in die Oberstufe der kooperierenden Schulen, wie beispielsweise der Heinrich-Heine-Gesamtschule, um das Abitur zu erlangen oder aber an andere weiterführende Schulen wie das Willy-Brandt-Berufskolleg zu wechseln."

Jürgen Volkmer (Bezirksregierung Düsseldorf): "Über 20 Sekundarschule gibt es bereits im Regierungsbezirk Düsseldorf. Auch der Duisburger Süden und Norden hat diese Schulform bereits erfolgreich etabliert. Nachdem der Startschuss im Duisburger Westen gefallen ist, wird auch über eine Gründung einer Sekundarschule in der Duisburger City nachgedacht. Ein eigens geschaffenes Dezernat bei der Bezirksregierung in Düsseldorf unterstützt die Vernetzung, so dass ein fruchtbarer Austausch zum Bildungswohl der Schüler stattfindet. Momentan laufen die Ausschreibungen für das neue Lehrpersonal. Im Juni soll die neue Schulleitung und das Lehrerkollegium feststehen. Im Norden und Süden Duisburgs haben viele Lehrer aus der Region wieder eine Stelle an der Sekundarschule gefunden."