1. Krefeld

Wenn Psychotherapeuten tagen...

Wenn Psychotherapeuten tagen...

Am Freitag kommen im KreVital erstmals rund 50 Psychotherapeuten und Psychologen aus Krefeld und der Region zusammen. Ihr Ziel: Eine stärkere Vernetzung und verbesserte Zusammenarbeit.

Patienten mit einer psychischen Erkrankung stehen erstmal vor einem grundsätzlichen Problem: Die Wartezeiten für einen Termin bei einem Psychologen/Psychotherapeuten dauern häufig sechs Monate oder auch länger.

Hintergrund ist, dass die Nachfrage nach Therapiestunden deutlich angestiegen ist. Das liege aber nicht daran, dass die Krefelder häufiger psychisch krank werden als früher, erläutert Dr. Andreas Horn, Direktor der Psychiatrisch-Psychotherapeutischen Kliniken des Krankenhauses Maria-Hilf. Vielmehr trauten sich Betroffene heute verstärkt, Hilfe zu suchen, da die gesellschaftlicher Akzeptanz psychischer Erkrankungen wie Depressionen oder Zwangsstörungen gestiegen sei.

Beim Symposium „KREXS im Alex“ treffen sich am Freitag 50 Experten, um über Fachthemen (zum Beispiel die Bedeutung von Gruppentherapie) zu reden und mehr über die diversen Therapieangebote zu erfahren.

Dabei wird auch über die Probleme geredet, die sich ergeben, wenn Patienten nach der Behandlung in einer psychiatrischen Klinik monatelang auf regelmäßige Therapiesitzungen warten müssen. „So etwas stellt den bisherigen Therapieerfolg in Frage. Therapeuten und Krankenkassen sitzen hier in einem Boot. Denn ein Patient, der keine nahtlos ineinandergreifende Behandlung erhält, ist entsprechend lange Zeit erwerbsunfähig“, sagt Dr. Horn. Die Experten wollen sich auch Gedanken machen, wie sie Betroffenen den Weg zum richtigen Ansprechpartner ebnen können - etwa durch eine Optimierung des Online-Verzeichnisses „Psychosoziales Adressbuch Krefeld“. Die Tagung soll nun jährlich stattfinden.

(StadtSpiegel)