1. Krefeld

Freitag wurde Georg K. wegen sexuellen Missbrauchs zu sechs Jahren Haft verurteilt: Lange Haftstrafe für Ex-Priester

Freitag wurde Georg K. wegen sexuellen Missbrauchs zu sechs Jahren Haft verurteilt : Lange Haftstrafe für Ex-Priester

Der 56-Jährige Willicher hat seine beiden Patenkinder sexuell missbraucht. In 25 Fällen wurde er vor dem Krefelder Landgericht verurteilt.

Die Entschuldigung von Georg K. kam zu spät. Erst recht für die Opfer und deren Angehörige. Aber auch zu spät um das Urteil des Vorsitzenden Richters Luczak zu beeinflussen. Dieser verurteilte den 56-Jährigen zu sechs Jahren Haft, die Staatsanwaltschaft hatte fünfeinhalb Jahre gefordert. Er sprach den ehemaligen Priester damit schuldig in 25 Fällen des sexuellen Missbrauchs. Opfer waren die beiden Patenkinder des gebürtigen Willichers. Die Kinder waren zu Beginn der ihm vorgeworfenen Taten acht und elf Jahre alt. „Er war uns sympathisch, und wir hatten Vertrauen”, sagte der Vater der Jungen über den Mann, den er lange Jahre für einen guten Freund hielt. Man habe ihm die wichtige Aufgabe eines Paten übertragen, damit er später einmal positiv auf den Ältesten einwirken könne und ihr Sohn einen Ansprechpartner für Dinge habe, über die man mit Eltern vielleicht nicht so gerne redet.

Er wollte Kinder zu „sexuellen Partnern“ machen

Laut Richter Herbert Luczak habe für den Angeklagten gesprochen, dass er nicht vorbestraft sei und dass die Taten schon lange zurück lägen. Außerdem habe K. geäußert, dass er den Jungen kein Leid habe zufügen wollen. Der Pfarrer sei einer Strategie gefolgt und habe sie von seinen eigenen Vorlieben begeistern wollen, um aus ihnen „sexuelle Partner“ zu machen, sagte Richter Luczak in seiner Urteilsverkündung. Ein Geständnis blieb allerdings aus. Das sorgte dafür, dass beide jungen Männer schon zu Beginn des Prozesses in den Zeugenstand treten mussten. Der Jüngere sogar ein zweites Mal.

Nach der Selbstanzeige hatte der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff den Geistlichen vom Priesterdienst suspendiert und die Glaubenskongregation in Rom über die Vorwürfe informiert. Nun wird er wohl auch aus dem Klerikerstand enthoben.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)