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Betrug per Whatsapp: Polizei berät auf Wochenmärkten

Polizei berät auf Wochenmärkten : Betrug per Whatsapp – eine perfide Masche

Falsche Polizeibeamte, vermeintliche Söhne oder Töchter, die Geld benötigen oder deren Kaution gezahlt werden muss: Die Liste der verschiedenen Betrugsmaschen ist lang und vielfältig. Allein in den Monaten August und September verzeichnet die Polizei Viersen 75 Fälle von Betrugsdelikten per WhatsApp.

In 22 Fällen waren die Betrüger leider erfolgreich. „Solche Straftaten gehören heutzutage zum Tagesgeschäft“, teilt die Polizei im Kreis Viersen mit. „Wir möchten dem entgegentreten und durch ständige, präventive Arbeit die Bürger im Kreis und darüber hinaus zu diesem und zu anderen Themen sensibilisieren.“

Dazu sind in den kommenden zwei Wochen Beamtinnen und Beamte der Polizei Viersen auf einigen Wochenmärkten im Kreis Viersen mit einem Infostand präsent. Hier gibt es Präventionstipps vor allem zum Thema „Trickbetrug am Telefon“: Wie gehen die Betrüger vor? Wie kann ich mich selbst schützen? Wie kann ich als Angehöriger oder Nachbar ältere Menschen sensibilisieren?

Im Oktober und November ist die Polizeiberatung vor Ort auf den Wochenmärkten. Die nächsten Termine: Mittwoch, 2. November, von 10 bis 12 Uhr in Viersen, Hauptstraße / Sparkassenvorplatz; am Donnerstag, 3. November, von 10 bis 12 Uhr in St. Tönis, Rathausplatz / Hochstraße. „Wir geben ihnen gerne Antwort auf all Ihre Fragen. Kommen Sie vorbei und lassen Sie sich beraten. Wir freuen uns auf Sie!“, so die Polizei.

Der Text beim Whatsapp-Betrug lautet beispielsweise: „Hallo Mama! Ich habe eine neue Telefonnummer“, was in weiteren Nachrichten zum Beispiel mit einem Verlust des alten Handys begründet wird. Dann wird das Opfer aufgefordert, die Nummer zu speichern. Kurze Zeit darauf kommt die nächste WhatsApp-Nachricht: Es müsse eine Rechnung von mehreren tausende Euro bezahlt werden. Doch aufgrund der Umstände – immerhin ist das Handy weg – habe die oder der Angehörige keine Möglichkeit, aufs Online-Banking zuzugreifen. Und dann ergeht die Bitte an das Opfer, diese Überweisung vorzunehmen. Das Geld würde angeblich in wenigen Tagen zurückgezahlt – was aber natürlich nie geschieht.

Die Polizei appelliert: „Warnen Sie die Menschen, die Ihnen nahestehen, vor dieser neuen Masche! Gehen Sie niemals auf Geldzahlungsforderungen über Messenger-Dienste ein.
Fragen Sie bei Angehörigen/ Bekannten unter den bisher bekannten Erreichbarkeiten persönlich nach, ob tatsächlich die Nummer geändert wurde. Nehmen Sie eine fremde Nummer nicht sofort als Kontakt auf.“ Auch wenn die Whatsapp sehr überzeugend klingt und vermeintlich von einem Bekannten oder Verwandten kommt, sollte man denjenigen besser zuerst unter der bisherigen Nummer kontaktieren und nachfragen.

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Wer Opfer geworden ist, sollte immer eine Strafanzeige erstatten, so die Polizei weiter: „Leisten Sie auf keinen Fall weitere Geldzahlungen. Informieren Sie Ihre Bank, um eventuell getätigte Geldflüsse anzuhalten oder rückgängig zu machen.“