1. Krefeld

Vor 70 Jahren: Krefelder Pater in China ermordet

Vor 70 Jahren : Krefelder Pater in China ermordet

Vor 70 Jahren, in der Silvesternacht 1946/47, ermordeten kommunistische Geheimpolizisten den Krefelder Pater Augustin in China. Im Januar erinnert ein Vortrag an den Geistlichen.

Es ist die Geschichte eines Krefelders, der als Missionar nach China reiste und im Alter von nur 35 wegen seiner Arbeit ermordet wurde. Karl-Heinz Holzum stammt aus der Pfarrgemeinde St. Johann, dort sind sein Geburtstag, der 13. März 1911, und seine Taufe verzeichnet.

Stefan Klose hat Briefe und weitere Quellen zu Holzum ausgewertet. Er wird am Dienstag, 17. Januar, im Rahmen eines Vortrags zum Thema "Große Heilige am Wegrand Europas" mehr über Holzum berichten (19 Uhr, Mutterhaus der Franziskus-Schwestern, Jungfernweg 1).

Als Schüler besuchte Holzum die Knabenoberrealschule (das spätere Fichte-Gymnasium). Er galt als sportlicher, munterer, lebhafter Typ, der mehrere Jahre lang Klassensprecher war. Er begeisterte sich für die Ideale des Bundes Neudeutschland. Diese Mitgliedschaft war für ihn schließlich prägend bei seiner Entscheidung, in den Franziskaner-Orden einzutreten und Priester zu werden. Zunächst hatte er Schwierigkeiten beim Erlernen der alten Sprachen, da diese in Krefeld nicht auf seinem Stundenplan standen.

Er schafft es aber und wird 1937 in Aachen zum Priester geweiht. Ein halbes Jahr später reist er als Franziskaner-Pater Augustin Holzum nach China. Er will dort als Missionar seinen Lebenstraum "Christus ritterlich zu dienen" verwirklichen.

Holzum lernt in Peking zwei Jahre lang Chinesisch. Anschließend arbeitet er während des Zweiten Weltkriegs in der Provinz Jinan als Missionar und Lehrer. Als die Kommunisten in China erstarken und er im Herbst 1945 die Chance zur Ausreise erhält, lehnt er ab. Und das, obwohl er zu diesem Zeitpunkt schon mehrmals körperliche Repressalien erfahren musste. In der Silvesternacht 1946/47 erleidet er das Martyrium: Er wird er von kommunistischen Schergen zusammen mit einem Mitbruder erstochen.

Seine Leiche wird notdürftig begraben, später noch einmal umgebettet. Heute ist nicht mehr bekannt, wo der Krefelder seine letzte Ruhe gefunden hat.