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Krefelder Telefonseelsorge verzeichnet starken Anstieg der Anrufe / Weitere ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht: Gute Gespräche können Wunder wirken

Krefelder Telefonseelsorge verzeichnet starken Anstieg der Anrufe / Weitere ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht : Gute Gespräche können Wunder wirken

Immer mehr Menschen rufen bei der Telefonseelsorge an, um ihre Probleme zu besprechen. Die Zahl der Anrufe ist sprunghaft gestiegen. Deshalb sucht die Krefelder Dienststelle weitere ehrenamtliche Mitarbeiter.

Wichtigste Fähigkeit: Zuhören können.

Ein gutes Gespräch kann Wunder wirken. Das weiß jeder, der sich einmal die Sorgen von der Seele geredet hat. Hinterher fühlt man sich wie befreit, sieht viele Dinge klarer.

Deshalb rufen im Monat gut 1000 Menschen bei der Krefelder Telefonseelsorge an. „Früher war unsere Nummer eine Art Hotline“, erinnert sich Dienststellenleiter Dieter Mokros. Da riefen Menschen in schweren seelischen Notlagen an. Selbstmordgedanken, Depression und Verzweiflung waren die Antriebe, die Nummer 0800- 111 0 111 zu wählen.

„Heute sind wir eher eine warmline“, markiert Mokros die Entwicklung. Das bedeutet, viele Anrufer melden sich auch mit Problemen, die nicht existenziell sind. „Das heißt aber nicht, dass diese Probleme auf die leichte Schulter zu nehmen wären“, warnt Psychologin Dr. Annette Valentin, „für den betroffenen Menschen können auch scheinbar leichtere Schwierigkeiten zu großen psychischen Belastungen werden.“ Dazu zählen beispielsweise körperliche Plagen, Stress, bestimmte Ängste, familiäre Krisen oder Einsamkeit. Rund 60 Prozent der Anrufer leben allein.

Die Anrufer haben großes Vertrauen in die Telefonseelsorge. Sie wissen, dass ihr Anruf absolut anonym und geheim bleibt. „Die Nummer des Anrufers taucht weder auf unserem Display auf, noch wird der Anruf auf der eigenen Telefonrechnung registriert“, versichert Dieter Mokros. Kostenlos ist er auch. Im Übrigen unterliegen alle Mitarbeiter dem Beichtgeheimnis.

Es sind die katholische und evangelischen Kirchen, die die Telefonseelsorge betreiben. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Sorgentelefons werden deshalb von den Kirchen mit ihrem Dienst beauftragt, erhalten eine Urkunde, in der auch das Schweigegebot festgeschrieben ist.

Rund 50 ehrenamtliche Mitarbeiter sind derzeit im Haus der Regionen am Dionysiusplatz im Einsatz. Schließlich muss das Telefon rund um die Uhr besetzt sein. „Wir bräuchten eigentlich 100 Ehrenamtler“, rechnet Mokros vor. Dann nämlich könnte die Seelsorge ihre zweite Leitung frei schalten. Bewerbungen sind also willkommen (s. Info-Kasten)

www. telefonseelsorgekrefeld.de

(City Anzeigenblatt Krefeld II)