1. Krefeld

VHS, Stadtarchiv und Kresch-Theater unterstützen Geschichtsprojekt zu 70 Jahre Kriegsende: 1945: Schüler fragen Zeitzeugen

VHS, Stadtarchiv und Kresch-Theater unterstützen Geschichtsprojekt zu 70 Jahre Kriegsende : 1945: Schüler fragen Zeitzeugen

Im Mai jährt sich zum 70. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges. Wie haben die Menschen diese Zeit erlebt? Das möchte eine 9. Klasse des Ricarda-Huch-Gymnasiums herausfinden.

„Im Wald fanden sie ein ausgesetztes Baby“, meldet sich eine Schülerin. „Sie mussten aus dem Sudetenland fliehen und dabei auch Flüsse und Wälder durchqueren“, berichtet ein Mitschüler. Die Neunklässler am Ricarda-Huch-Gymnasium geben spontan wider, was ihnen die Großeltern vom Kriegsende erzählt haben.

Helmut Wenderoth hat sie dazu aufgefordert. Der künstlerische Leiter des Krefelder Jugendtheaters Kresch führte gerade mit der Schauspielerin Sylvia Westenfelder im Klassenzimmer eine Szene aus dem Krieg vor. Sie ist Auftakt eines breit angelegten Geschichtsprojektes in Krefeld. Die VHS macht mit, das Museum Burg Linn, das Stadtarchiv, das Kresch und eben auch die Schule.

„Der Förderverein der VHS gab den Impuls, in Erinnerung an das Kriegsende vor 70 Jahren Alt und Jung zusammenzubringen“, erklärt VHS-Leiterin Dr. Inge Röhnelt. Und so sollen die Schüler der Klasse 9 nun Zeitzeugen ausfindig machen, die ihnen aus den schweren Jahren berichten können. Die Jugendlichen wollen die Berichte sammeln und zusammenstellen. Zeitzeugen können sich auch von sich aus bei der Volkshochschule melden und sich für ein Gespräch mit den Jugendlichen zur Verfügung stellen (Tel.: 02151/862664 oder E-mail: vhs@krefeld.de). Ebenfalls der Leiter des Krefelder Stadtarchivs, Dr. Ralf Richter, hat den Schülern Unterstützung zugesichert. Für die nötige Systematik der Arbeiten sorgen die betreuenden Lehrerinnen Ruth Müller und Britta Taetz.

Sie wollen die Schülerarbeiten in eine Ausstellung und zusammen mit Kresch in eine Aufführung einfließen lassen. Wenn die Ausstellung gut wird, übernimmt sie auch gern das Museum Burg Linn, wie dessen stellv. Direktor Dr. Christoph Dautermann erklärt: „Vielleicht holen Zeitzeugen interessante Dokumente oder Objekte aus ihren Schränken.“ Was genau am Ende des Projektes stehen wird, kann derzeit noch niemand sagen. „Wir sind ergebnisoffen“, betont Dr. Röhnelt. Das macht auch einen Teil der Spannung aus.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)