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Kamp-Lintfort: Zeitzeugen erinnern sich

Kamp-Lintfort : Zeitzeugen erinnern sich

Die Neuerscheinung „Kamp-Lintforter Kriegskinder“ versammelt Erinnerungen ans Leben vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg.

Mittlerweile gibt es immer weniger Zeitzeugen, die ihre Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg mit der jüngeren Generation teilen können. Stadtarchivar Martin Klüners machte es sich daher zur Aufgabe, Berichte und private Fotos der noch lebenden Zeitzeugen in einem Buch zusammenzutragen und sie durch unterschiedliche Text- und Bildquellen zu ergänzen, um sie so für die Nachwelt zu erhalten.

Unter anderem mit Hilfe eines Aufrufs in der Presse konnten insgesamt 18 Zeitzeugen gewonnen werden, die bereit waren, ihre Erinnerungen an die Zeit vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg zu teilen.

Die individuellen Schicksale spiegeln unter anderem wider, auf welch unterschiedliche Weisen der Krieg von den Augenzeugen erlebt wurde – an der Front oder in der Heimat, auf Bauernhöfen oder in von Bombardements betroffenen Siedlungen. Einige der Zeitzeugen waren zudem handfesten Verfolgungen durch das NS-Regime ausgesetzt. Auch das jeweilige Lebensalter spielt bei der Wahrnehmung des Krieges eine tragende Rolle. Ob als junger, an der Front verwundeter Soldat, der in Gefangenschaft gerät, oder als Kleinkind, das von den Besatzern Süßigkeiten zugesteckt bekommt – die Erfahrungen gehen teilweise weit auseinander.

„Diese wertvollen und vor allem tragischen Erinnerungen der Menschen, die während der Kriegsjahre in Kamp-Lintfort gelebt haben, geben allen nachfolgenden Generationen einen authentischen Einblick darüber, wie stark auch unser Kamp-Lintfort von den dramatischen Bedingungen des Zweiten Weltkriegs betroffen war“, so Bürgermeister Christoph Landscheidt.

„Wir sind sehr dankbar dafür, dass so viele Menschen ihre persönlichen Erinnerungen zur Verfügung gestellt haben. Dadurch konnten diese subjektiven Zeugnisse, die wertvolle Dokumente zur Stadtgeschichte darstellen, langfristig gesichert werden“, ergänzt der mit der Redaktion des Projekts betraute Archivar Martin Klüners.