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Wieder einmal Streit im Krefelder Karneval: Es kracht auf der jecken Bühne

Wieder einmal Streit im Krefelder Karneval : Es kracht auf der jecken Bühne

Aschermittwochstimmung im Krefelder Karneval. Wieder einmal kracht es - und diesmal nicht nur hinter den Kulissen des jecken Geschehens. Pünktlich zum Ende der fünften Jahreszeit kommt es zur offenen Konfrontation zwischen dem Comitee Crefelder Carneval (CCC) und dem Prinzenpaar.

In einer offiziellen Pressemitteilung des CCC, die in der Nacht (wenige Minuten nach Beginn des Aschermittwochs) verschickt wurde,  bezichtigt der Dachverband der Krefelder Karnevalisten die Regenten unter anderem der Lüge. Lars I. und Monique I (Czichon) hatten sich im Vorfeld darüber beklagt, dass ihnen im Januar 2022 „relativ kalt, emotionslos und knallhart“ gesagt worden sei, „dass wir keine dritte Session bekommen werden“. Ab diesem Tag, so erklärte es das Prinzenpaar im Gespräch mit mein-krefeld.de, habe „das CCC seine Arbeit eingestellt“.

 Das Comitee sieht dies naturgemäß etwas anders: „Wir sehen uns nun nach der Session verpflichtet, Euch über verschiedene Sachverhalte aufzuklären, die den Krefelder Karneval und damit uns alle betreffen“, heißt es zu  Beginn der Stellungnahme. Weiter: „Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Aussage des Prinzenpaares nicht der Wahrheit entspricht, sie wären überrascht gewesen, keine dritte Session in Aussicht gestellt zu bekommen. Dies war ihnen seit dem Sommer 2021 bekannt.“

Auch weitere Vorwürfe werden nun vom CCC-Vorstand gekontert. Lars und Monique beklagten bereits vor der Inthronisierung die mangelnde Kommunikation und Einbindung in Entscheidungsprozesse. Durch Zufall erfuhren sie, dass die Inthronisierung nicht wie gewohnt im Rathaus, sondern in der Brauerei Königshof stattfinden sollte. Dazu kam es am Ende aber nicht. Nach einem Streitgespräch setzte sich das Prinzenpaar durch. Dazu nun das CCC: „ Vier Wochen vor dem 11.11.2021 haben intensive Gespräche zwischen der Stadt Krefeld und dem Vorstand des CCC stattgefunden. Inhalt war die Einschränkung durch die Pandemie im Ratssaal, in dem maximal 80 Personen zugelassen waren. Da wir uns den angeschlossenen Gesellschaften verpflichtet fühlen und nicht alle Mitglieder an der Inthronisierung hätten teilnehmen können, wurde eine Lösung in der Braustube der Brauerei Königshof erarbeitet. Diese Notlösung während der Pandemie wurde von unserem Oberbürgermeister Frank Meyer begrüßt. Leider hatten wir keine Gelegenheit, das Prinzenpaar hierüber persönlich zu informieren. Wir bedauern die unerwünschte Kommunikation, die jedoch nicht in unserem Verantwortungsbereich lag.“

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Ein weiterer Streitpunkt: Die fehlende Begleitung der Prinzengarde und Westgarde bei den öffentlichen Auftritten. Dazu schreibt das CCC: „Nach dem 11.11. kam es immer wieder zu neuen Herausforderungen durch die Pandemie, Entscheidungen mussten kurzfristig und unter Einbußen getroffen werden. Mit Blick auf eine sehr eingeschränkte Session und kaum Aufzüge haben sich beide Begleitgarden dazu entschieden, dass es eine Begleitung nicht geben wird. Nicht zuletzt standen hier gesundheitliche Risiken coronabedingt im Vordergrund. Die Begleitung durch die Adjutanten wurde jedoch zugesagt. Allerdings müssen wir uns vorwerfen, dass dies erst einen Samstag verspätet geschah. Dafür haben wir uns entschuldigt.“

Abschließend zieht der Dachverband der Krefelder Karnevalisten BIlanz: „Wir alle hätten Lars und Monique im zweiten Anlauf eine glanzvolle Session mit einem Rosenmontagszug im Sonnenschein gewünscht. Allerdings wehren wir uns gegen den Vorwurf, unprofessionell mit den Situationen umgegangen zu sein. Wir haben viele Stunden und Gespräche investiert, um Lars und Monique eine eingeschränkte, dennoch schöne Session zubescheren. Wir haben Konzepte entwickelt, die vom Prinzenpaar abgelehnt wurden. Der Vorstand des Comitée Crefelder Carneval handelt nach bestem Wissen und Gewissen, um jeden zu erreichen. Das Wohl unseres Brauchtums und unserer Gesellschaften stehen bei uns an oberster Stelle. Uns ist jedoch auch bewusst, dass nicht jede Entscheidung auf Wohlwollen stößt, aber das lässt sich nicht vermeiden.“

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