1. Krefeld

Erol I. wird Burgherr in Linn

Erol I. wird Burgherr in Linn

Das Linner Burg-, Heimat- und Trachtenfest ist das mit Abstand älteste Schützenfest in Krefeld. Es findet nur alle drei Jahre statt und wieder in diesem Jahr vom 8. bis zum 11. August.

Der Ablauf dieses Festes folgt einer uralten Tradition, die sich seit Jahrzehnten kaum verändert hat. Er beschreibt den viertägigen Besuch des Königs und seines Hofstaates in der Garnisonsstadt Linn.

Nach der Abdankung des alten Königs im letzten Jahr und der Krönung des neuen Königs Errol I macht dieser sich auf den Weg, um seine Landesteile zu besuchen und seine Untertanen kennenzulernen.

Am Samstag, den 8. August, kommt der König nachmittags in Linn an. Gemeinsam mit der Bevölkerung führt ihn sein erster Gang zum Friedhof, wo er den Gefallenen und Verstorbenen die letzte Ehre erweist.

Anschließend zieht der König in Begleitung seines Hofstaates, großer Teile der Bevölkerung und unter Bewachung durch das Bataillon in die Vorburg. Die Historischen Gruppen kommen ihm aus der Burg entgegen, empfangen und begrüßen ihn. Der Kurfürst übergibt als Hausherr den Burgschlüssel und damit das Hausrecht an seine Majestät. Und im Anschluss wird zur Unterhaltung des Hofstaates und aller Anwesenden eine Serenade gespielt.

Abends wird die Bevölkerung und das Bataillon zu einem Begrüßungsfest auf die Festwiese geladen.

Am Sonntagnachmittag, dem 9. August, möchte sich Seine Majestät mit seinem Hofstaat und geladenen Ehrengästen die Garnison anschauen. Sie ziehen dazu in einem festlichen Umzug unter anhaltendem Applaus der Bevölkerung und mit militärischer und musikalischer Begleitung durch die Stadt.

Anschließend präsentieren sich die Historischen Gruppen und die Garnison dem Hofstaat bei der Parade auf der Königsberger Straße. Danach ziehen alle Beteiligten zum Burggelände auf den kleinen Lindenberg, wo zu Ehren seiner Majestät der große Zapfenstreich gespielt wird.

Am Abend begrüßt der König dann im Zelt mit Gefolge die Bevölkerung zu einem Galaball. Es werden Glückwünsche und Geschenke überreicht. Aber nicht alle Bürger sind zufrieden und es regt sich hier und da Widerstand gegen den Regenten.

Am Montagmorgen, dem 10. August begibt sich der König mit seinen Begleitern gut gelaunt zum morgendlichen Frühschoppen ins Zelt. Dort erwarten ihn aber nicht nur fröhlich gestimmte Untertanen sondern auch die Unzufriedenen des Vorabends. Die sammeln sich hinter den Wortführern des Widerstands. Sofort werden aufrührerische Reden geschwungen und schließlich unannehmbare Forderungen an den König gestellt. Der weist sie zurück und die Aufrührer verlassen wütend das Fest.

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Beim Umzug am Mittag kommt es zum Eklat. Viele Untertanen verweigern dem Regenten den Gruß. Seine Majestät lässt sich jedoch davon nicht beeindrucken. Als er mit seinem Hofstaat wie gewohnt die Parade abnehmen will, nehmen die Rebellen die Königin gefangen und entführen sie umgehend auf die Burg und verschanzen sich dort. Das ist offene Rebellion.

Natürlich setzt der König nun alles daran, die Burg zu erstürmen und seine Gemahlin zu befreien. Er zieht mit dem königstreuen Rest des Bataillons vor die Burg und es kommt zu erbitterten Kämpfen.

Am Ende werden die Rebellen besiegt und zur Kapitulation gezwungen. Der Rebellengeneral muss die Königin freilassen und der König begnadigt in seiner Güte die Aufrührer abends im Zelt.

Am Dienstagmorgen, dem 11. August, möchte sich der König von dem neuen Frieden in Linn überzeugen und zieht daher mit kleinem Gefolge zu Fuß durch die Garnison. Dabei wird er nun überall freundlich empfangen und es werden ihm Versöhnungsgeschenke überreicht. An die tapfersten Kämpfer werden Königsorden verteilt und die Stabsärzte begutachten noch einmal die Verletzten der Burgkämpfe.

Am späten Nachmittag verabschiedet sich seine Majestät nun gut gelaunt mit einem kleinen Umzug durch die Garnison von seiner Bevölkerung und abends im Zelt gibt es letztmalig einen Königsball.

(StadtSpiegel)