1. Krefeld

Bilanz des Krefelder Jubiläumsjahrs

Viele Projekte werden fortgeführt : Das Erbe des Jubiläumsjahrs

Das 650-jährige Jubiläum Krefelds neigt sich dem Ende zu. Hat der vielfältige Reigen der Feierlichkeiten die Erwartungen erfüllt? Die Stadtspitze zog eine Bilanz.

Mit 2023 geht in Krefeld ein besonderes Jahr zu Ende. Genau vor 650 Jahren wurde die Stadt gegründet. Anlass, ein ganzes Jahr lang Jubiläum zu feiern.

„Ich bedanke mich bei allen, die mitgewirkt haben und die gekommen sind“, würdigt Oberbürgermeister Frank Meyer die zahlreichen Veranstaltungen. Über 550 waren es im Jahresverlauf. Allein der spektakuläre Weltrekord-Brunch zog über 2000 Teilnehmer an. Nicht zuletzt rund 39.000 „Likes“ auf den Jubiläums-Beiträgen in den digitalen Medien zeugten von der allgemeinen Zustimmung.

Viele Projekte steuerten das Stadtmarketing unter Leitung von Claire Neidhardt sowie die städtischen Museen, Theater und Einrichtungen bei. Aber viele Ideen stammten auch von Vereinen, Firmen und Bürgern, die das städtische Leben kreativ bereichern wollten.

Dies war auch das besondere Krefelder Konzept zum Stadtjubiläum: nicht ein einziges zentrales Fest, sondern eine Verteilung unzähliger kleinerer und größerer Events  über das ganze Jahr hinweg.

Das Konzept fand wie üblich nicht den Beifall aller Bürger. In sozialen Medien und in Gesprächen wurde moniert, die vielen verschiedenen Veranstaltungen würden bei den Einwohnern kein Bewusstsein für den Jubiläumscharakter schaffen. Ebenfalls war zu hören, dass öffentliche Einrichtungen sowieso Jahr für Jahr ihre Aktivitäten aufböten und diese nun lediglich mit dem Etikett Jubiläum versehen würden. Kritik erfolgte sogar aus anderen Städten, wie Oberbürgermeister Meyer berichtet: „Ihr lasst die Bürger für euch arbeiten“, habe es hämisch geheißen.

Aber das Stadtoberhaupt und seine Crew vom Stadtmarketing bilanzieren das Jubiläumsjahr als vollen Erfolg. Insbesondere gerade deshalb, weil die Bürgerschaft in ihrer Breite eingebunden war. „Mir hat das Jahr Spaß gemacht, weil so viele tolle Leute mitgemacht haben“, unterstreicht Meyer.

Besonders hebt der OB hervor, dass nach seinem Eindruck die Balance zwischen dem Blick auf die Geschichte und dem Blick auf die heutigen Herausforderungen gelungen sei: „Die Kenntnis der Geschichte ermöglicht ein gesundes Selbstbewusstsein, die Probleme der Gegenwart zu lösen.“

Für Claire Neidhardt war das Jubiläumsjahr auch eine Art Versuchslabor; nämlich dahingehend, welche öffentlichen Veranstaltungen auch in Zukunft das städtische Leben aufwerten könnten. Schon im Frühjahr 2024 möchte sie einen ersten Aufruf an die Bürger starten, wieder kreative Projekte vorzuschlagen, die dann auch mit einer kleinen Anschubfinanzierung der Stadt gefördert werden könnten.

Bewährt haben sich auf jeden Fall die städtische Wanderbühne und die Wanderküche, die Bürger für ihre Nachbarschaftsfeste oder öffentlichen Vorführungen leihen konnten. „Diese stellen wir auch 2024 wieder zur Verfügung“, verspricht die Leiterin des Marketingamtes.

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Aber auch die beeindruckende Großveranstaltung der „Ballonfiesta“ auf der Rennbahn mit dem Krefelder Heißluftballon im Mittelpunkt soll eine Wiederholung erfahren, und zwar im Frühjahr 2025.

Sogar kontinuierlich fortführen möchte Claire Neidhardt das attraktive Mitmach-Konzept des Vier-Wälle-Festivals. „Wir werden die Wälle jeweils im Herbst bespielen“, kündigt sie an.

Diese und weitere Planungen sollen beitragen, das öffentliche Leben Krefelds weiter deutlich aufzuwerten - als bestes Erbe aus dem Jubiläumsjahr.