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Diskussion um reduzierte Hallenmiete: Arena-Chef Keusch: „Sehen einer Klage gelassen entgegen“

Diskussion um reduzierte Hallenmiete : Arena-Chef Keusch: „Sehen einer Klage gelassen entgegen“

Ein Krefelder Unternehmer fordert von der Stadt, eine „marktgerechte Miete“ von den Krefeld Pinguinen für die Nutzung der Yayla Arena zu verlangen. Andernfalls will er klagen. Dies berichtet die Rheinische Post. Die eingeschaltete Bezirksregierung Düsseldorf bekräftigt allerdings die Stadt.

Das Mietverhältnis zwischen den Krefeld Pinguinen und der Yayla-Arena (vormals König Palast) ist dem Krefelder Unternehmer Mark Jopp ein Dorn im Auge. Gegenüber der Rheinischen Post kündigte er an, gegen die Stadt Krefeld klagen zu wollen, sollte diese künftig nicht eine „marktübliche Miete“ von der Eishockey GmbH verlangen. Jopp, so berichtet die RP,  habe einen Fachanwalt für Verwaltungsrecht beauftragt und sich zudem an die Kommunalaufsicht bei der Bezirksregierung Düsseldorf gewandt. „Wir fordern Sie im Namen und mit Vollmacht unseres Mandanten dazu auf, gegen die Stadt Krefeld einzuschreiten und sie anzuweisen, kostendeckende Verträge zu vereinbaren. Dies betrifft insbesondere die Vereinbarung kostendeckender Verträge zur Überlassung der Yayla Arena an die KEV Pinguine GmbH“, heißt es in einem Schriftstück, welches unserer Redaktion vorliegt.

Doch worum geht es genau? Laut Ansicht Jopps müsse die Seidenweberhaus GmbH, die Betreiber der Yayla Arena ist, eine jährliche Pacht in Höhe von rund 800 000 Euro von den Krefeld Pinguinen verlangen, um kostendeckend wirtschaften zu können. Die Eishockey GmbH bezahle jedoch lediglich rund 45 000 Euro pro Jahr.

Der Extra-Tipp fragte bei Paul Keusch, Geschäftsführer der Seidenweberhaus GmbH, die Betreiber der Yayla-Arena ist, nach. „Das ist doch nicht Krefeld-typisch. So funktioniert das System nun einmal“, sagt Keusch und ergänzt: „Andernfalls würde nicht nur uns, sondern auch den Pinguinen die Existenzberechtigung entzogen.“ Folglich sehe man einer möglichen Klage „gelassen entgegen“.

Auf Nachfrage des Extra Tipp bezog nun auch die Stadt Krefeld Stellung: „Die vorgebrachten Rechtsverstöße liegen nicht vor. Die Annahme einer unwirtschaftlichen Betriebsführung der Seidenweberhaus GmbH oder sogar daraus resultierender Verstöße gegen die Gemeindeordnung NRW beruht offensichtlich auf einer falschen Beurteilung von Unternehmenstätigkeit und Zweck der Gesellschaft“, heißt es. Weiter: „Die Rechtsauffassung der Stadt Krefeld wurde durch die von Seiten des Herrn Jopp bzw. seiner Rechtsvertretung eingeschalteten Bezirksregierung Düsseldorf bestätigt.“ Die Seidenweberhaus GmbH sei „entsprechend ihres Gesellschaftszwecks eine öffentliche Einrichtung, die eine der Gemeinde zuordenbare öffentliche, sozio-kulturelle Aufgabe erfüllt, die nicht oder zumindest nicht in dem geleisteten Umfang, durch den freien Markt auf dem Gebiet der Stadt Krefeld abgedeckt werden kann“. Als solche habe die Unterhaltung dieser Einrichtung zwar den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit, Effizienz und Sparsamkeit zu genügen, diese treten jedoch nach allgemeiner Auffassung hinter die Notwendigkeit der Erfüllung des öffentlichen Zwecks zurück.

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 Übrigens: 2017 wurde ein neuer Mietvertrag zwischen den Pinguinen und der Arena geschlossen. Seinerzeit erklärte der Aufsichtsrat der Seidenweberhaus im Gespräch mit unserer Zeitung: „„Gemeinsam haben wir einen Weg erarbeitet, indem wir die Verantwortung der KEV Pinguine Eishockey GmbH stärken und gleichzeitig eine Risikominimierung für die Seidenweberhaus GmbH erreichen wollen. Nur so ist eine langfristige Planungssicherheit für alle Beteiligten gesichert.“