1. Krefeld

Bravo-Rufe für den „DiaClown“

Bravo-Rufe für den „DiaClown“

Willibert Pauels, alias „Ne bergische Jung“, wurde von der Prinzengarde Krefeld als XXVI. Steckenpferdritter ausgezeichnet. Für seine außergewöhnliche Büttenrede feierte ihn das Publikum minutenlang mit stehenden Ovationen und Bravo-Rufen.

Dass Willibert Pauels ein ganz besonderer Steckenpferd-Ritter ist, merken die Gäste im ausverkauften Seidenweberhaus sehr schnell. Als „Ne bergische Jung“ zu seiner Dankesrede in „de Bütt“ steigt, hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Der Diakon, seit vielen Jahren einer der beliebtesten Redner im Kölschen Karneval, zieht die Zuhörer in seinen Bann, brilliert mit einer gehörigen Portion Charme, enormem Wortwitz, aber auch durch Lebenserfahrung und Ehrlichkeit. Ganz offen spricht der „DiaClown“ die Depressionen an, die er auch als „dat ärm dier“ bezeichnet. „Es ist der schwarze Hund der Depression, der mich seit der Kindheit immer mal wieder anspringt“, erläutert der 60-Jährige, der selbst in diesen Augenblicken seinen Humor nicht vergisst. Er berichtet von einem Gespräch mit seinem Arzt, der wissen wollte, wie lange „Ne bergische Jung“ schon im Fastelovend aktiv ist. „17 Jahre im Karneval, pro Session 200 Auftritte“, antwortete er. Die Reaktion des Mediziners: „Sind sie verrückt?“ Pauels konnte nicht anders, sagte verschmitzt: „Warum meinen Sie, bin ich hier.“ Bei allem Witz appellierte er eindringlich an alle Besucher: „Es gibt Medikamente und so gute Ärzte. Liebe alleine reicht nicht, um diese Höllenkrankheit zu besiegen.“

Willibert Pauels ist ein besonderer Steckenpferd-Ritter. Und es waren besondere Momente, die nachhaltig in Erinnerung bleiben werden. Die Sitzungs-Gäste honorierten dies mit minutenlangen Standing Ovations und Bravo-Rufen.

WDR-Intendant Tom Buhrow, der von Pauels als „der Chef eines kleinen Nischensenders direkt gegenüber vom Domradio“ begrüßt wurde, brachte es auf den Punkt: „Das Problem sind nicht die Narren, sondern die Normalen, die verkrampfen“. Der Steckenpferd-Ritter des Vorjahres fand nur lobende Worte: „Wenn einer diese Auszeichnung verdient hat, dann ist es Willibert Pauels. Alaaf, Helau und Halleluja.“

Es war übrigens das erste Mal, dass ein Mitglied der Prinzengarde das hölzerne Pferdchen überreicht bekam. Sitzungspräsident Rainer Küsters ernannte Pauels dann auch noch zum General.

Die grün-weiße Garde der Stadt präsentierte sich an diesem Abend einmal mehr von ihrer besten Seite und machte den Jecken im Saal jetzt schon den Mund wässrig auf das, was im kommenden Jahr zu erwarten ist (siehe Infokasten).

(StadtSpiegel)