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Wo die Liebe dauernd hinfällt​

„Barbier“ in Duisburg : Wo die Liebe dauernd hinfällt

Die Neuinszenierung von Rossinis „Barbier von Sevilla“ hat kurz vor Weihnachten umjubelte Premiere im Theater Duisburg gefeiert. Auch an Silvester steht die Oper auf dem Spielplan - sie ist ja auch purer Champagner!

„Die alte, freie Heiterkeit auf die Bühne zurückzubringen“, das war nach eigenem Bekunden das Ziel von Beaumarchais, der die Schauspielvorlage für Rossinis Oper geliefert hat. Und heiter geht’s auch in der Neuinszenierung von Maurice Lenhard zu, dem dazu nicht allzu viel einfallen musste. Der Abend lebt von der Spiellust der ausnahmslos sehr guten und sehr gut aufgelegten Sänger-Darsteller.

Dass am Ende geheiratet wird, steht hier von Anfang an fest. Auf der Bühne stapeln sich Geschenke, später werden noch zwei weiße Deko-Schwäne reingefahren, und Rosina probiert zig Frisuren und ein Brautkleid nach dem anderen aus - letztere sind nur allesamt viel zu geschmackvoll geraten angesichts des Spitzen- und Glitzerirrsinns, der im TV so dick aufgetragen wird. Neben dem Aufputz scheint sie auch die potenziellen Bräutigame - den Vormund und alten Sack Don Bartolo und den jugendlichen Grafen Almaviva in wechselnden Rollen - vor allem auszuprobieren. Liebe? Ach Quatsch, sie wollen alle nur spielen. Und die Duisburger Philharmoniker unter Antonio Fogliani klingen echt italienisch!

Gioacchino Rossini: „Il barbiere di Siviglia“, weitere Aufführungen im Theater Duisburg am ersten Weihnachtstag, 25.12., und an Silvester, 31.12. (mit Begrüßungsgetränk!), sowie am 14. und 26. Januar. Karten an der Theaterkasse, Opernplatz/Neckarstraße 1, Telefon 0203 28362100.
www.operamrhein.de