1. Moers Niederrhein

Enni Experten im Gespräch: Wo lade ich mein E-Auto

E-Mobilität : Wo lade ich mein E-Auto?

Wie gelingt der Umstieg aufs E-Auto? Wir haben für den zweiten Teil unserer Serie zum Thema Elektromobilität mit den Experten der Enni gesprochen.

In der EU dürfen ab 2035 keine neuen, mit fossilem Diesel oder Benzin betankten Pkw mehr neu zugelassen werden. Stand heute sind rund eine Millionen E-Autos deutschlandweit gemeldet, bis 2030 sollen es 15 Millionen werden. Wird also Zeit, sich mit dem Thema E-Auto auseinanderzusetzen, oder? Doch wie und wo fange ich an? „Am besten bei den Experten der Enni“, sagt Marcel Schmitz, Leiter der Abteilung Energienahe Dienstleistungen. Das Unternehmen will die Mobilitätswende am Niederrhein vorantreiben, hat den Ausbau der öffentlichen Ladestruktur übernommen und bietet für Geschäfts- und Privatkunden einen umfassenden Service rund um Lademöglichkeiten - von der Beratung bis hin zum schlüsselfertigen Produkt.

Das richtige Auto zu finden, sei längst nicht mehr so problematisch wie zu Anfangszeiten. Die Auswahl werde immer größer, Modelle gebe  es in allen Preisklassen. „Und selbst die günstigeren Wagen haben inzwischen eine gute Reichweite“, so Christian Kern, der bei der Enni für das Thema E-Mobilität zuständig ist. Bleibt die Frage: „Wo soll ich mein Auto laden?“

Um hier eine maßgenschneiderte Lösung anbieten zu können, braucht‘s von Ihnen ein paar Antworten: „Wie viele Kilometer werden pro Jahr gefahren? Wie mobil sind Sie mit dem Auto? Welche Strecken haben Sie zu bewältigen? Zu welcher Tageszeit fahren Sie hauptsächlich? Können Sie zu Hause oder beim Arbeitgeber laden? Gibt es in Ihrer Nähe öffentliche Ladestationen?... “

Wer keine private Lademöglichkeit schaffen kann, weil er ein sogenannter „Laternenparker“ ist, ist auf die öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen. „Bedenken Sie dabei: Ein E-Auto muss nicht jeden Abend geladen werden. Fahre ich am Tag nur 20 bis 30 Kilometer bei einer Reichweite von 200 Kilometern, ist ein Ladevorgang pro Woche ausreichend. In dieser Zeit könnten öffentliche Stellen genutzt werden. Viele Supermärkte verfügen inzwischen über Schnellladesäulen, an denen das Fahrzeug während des Einkaufes schon zu einem großen Teil aufgeladen werden kann“, so Kern. Auch vor längeren Fahrten in den Urlaub müsse man keine Angst haben - wenn man sich ein bisschen organisiert: „Planen Sie den Rastplatzstopp so ein, dass das Auto laden kann, während Sie sich die Beine vertreten. So sind auch 600 Kilometerfahrten kein Problem.“

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Der Idealfall, wenn’s ums Laden geht: Sie besitzen ein Grundstück mit Stellplatz und einer Wallbox. Diese haben inzwischen einen hohen Sicherheitsstandard erreicht und werden in unterschiedlichen Ausführungen angeboten. „Für 11kw-Wallboxen brauchen Sie nicht einmal mehr eine Genehmigung. Es sind aber auch Ladeleistungen von 22kw oder mehr möglich“, berichtet Marcel Schmitz. Was vor Ort machbar ist, hängt von den Gegebenheiten und den Wünschen der Kunden ab. In manchen Fällen müsse die Elektroinstallation geprüft werden. So kann die Wallbox zum Beispiel über einen eigenen Zähler laufen. Die Installation selbst braucht in der Regel nur einen Tag und wird von einem Fachbetrieb übernommen.

Und die Kosten? Ab 1500 bis 2000 Euro geht’s los. Wer seine Wallbox mit Ökostrom betreibt, darf immer wieder auf Fördergelder hoffen, wobei es nicht unbedingt jedes Jahr passende Förderungen gibt: „Wir haben die neuen Förderprogramme aber stets im Blick und unterstützen unsere Kunden bei der Beantragung“, erklärt Schmitz.

Und wie viel Strom zieht so ein E-Auto? „Man rechnet mit 2000 kwH bei einer Fahrleistung von 10.000 Kilometern“, sagt Christian Kern und rechnet vor: „Bei 40 Cent pro Kilowattstunde wären das 800 Euro. Der Spritpreisvergleich zieht also auch nicht mehr.“ Zudem werden bis 2030 keine Kfz-Steuern für E-Autos fällig und bei der Versicherung warten weitere Ersparnisse.

Und wenn Sie dann noch den Strom, den Sie verfahren, dank einer Photovoltaikanlage selbst erzeugen, sind Sie genau dort angekommen, wo Sie hinmüssen.

Wie der Sonnenstrom ins Auto kommt, lesen Sie am kommenden Sonntag im letzten Teil unserer kleinen Serie zum Thema Elektromobilität.