1. Moers Niederrhein

bosnienhilfe: Trauer um Heribert Hölz​

Nachruf : Trauer um Heribert Hölz

Heribert Hölz ist im Alter von 81 Jahren verstorben. Bekanntheit hat er durch seinen unermüdlichen Einsatz für die Bosnienhilfe erlangt.

In mir lodert einfach das Feuer für die humanitäre Hilfe“, antwortete mir Heribert Hölz mal auf die Frage, warum er das alles machen würde.

„Das alles“ meint: Seit über 30 Jahren humanitäre Hilfe in Bosnien, 93 Fahrten in „das Armenhaus Europas‘“, 66 LKW-Hilfstransporte mit tonnenweise Hilfsgütern, zigtausende Gläser Marmelade, die er gemeinsam mit seiner Frau Ursula einmacht und die zugunsten der Bosnienhilfe verkauft werden, ständiger Kontakt zu allen Spendern, zahlreiche Anrufe in den Zeitungsredaktionen, um im Gespräch zu bleiben ...

Es ist die Bosnienhilfe der Caritas Duisburg, doch die Bosnienhilfe sind Heribert und Ursula Hölz. Zu zweit generieren sie in drei Jahrzehnten über zwei Millionen Euro an Spenden - weil die Spender ihnen vertrauen und wissen, „das kommt an!“ Sie initiieren vor Ort viele Projekte wie die Suppenküche in Zenica, Schafsherden für Kleinbauern, Familienpatenschaften und und und. Es geht stets um die „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Und sie helfen auch noch, als der Krieg vorbei ist und alle anderen Hilfsorganisationen längst weg sind. Denn die Not der Menschen bleibt. Heribert Hölz vergisst sie nicht: „Vergessen ist das Schlimmste“, pflegte er stets zu sagen und kämpfte weiter unermüdlich für die Ärmsten der Armen, die auch so viele Jahre nach Kriegsende noch unter schlimmsten Bedingungen leben müssen. Er erzählt ihre Geschichten - immer wieder - „auch wenn es nichts Neues zu erzählen gibt, weil Hunger immer dasselbe bleibt.“ Bundesverdienstkreuz, Verdienstmedaille des Landes NRW, der päpstliche Orden „Pro Ecclesia et Pontifice“ und viele weitere Ehrungen wurden ihm zu Teil, doch Heribert Hölz wiegelt immer ab, wenn es um seine Person ging: „Ich bin doch nicht der Retter von Bosnien. Ich bin doch nur ein ganz kleines Licht“, stellte er dies stets unter den Scheffel - und leuchtet doch so hell.

Wir trafen uns Anfang November für einen Artikel. Dass es das letzte Mal werden würde, kam mir nicht in den Sinn, denn „über den Hölz zu schreiben“ gehört für mich seit über zehn Jahren einfach dazu und wir saßen mehrmals im Jahr in seinem Wohnzimmer zusammen. „Wissen Sie, Frau Basener“, sagte er, „am Ende meines Lebens bin ich einfach sehr dankbar. Ich habe doch alles. Deshalb helfe ich.“

Das alles wird in Erinnerung bleiben!