1. Moers Niederrhein

1. Niederrheinisches Karneval-Museum des Hauptausschusses Duisburger Karneval: Prunkvolles und Närrisches vergangener Zeiten

1. Niederrheinisches Karneval-Museum des Hauptausschusses Duisburger Karneval : Prunkvolles und Närrisches vergangener Zeiten

NIEDERRHEIN — Das in den Karnevalshochburgen wie Köln und Düsseldorf ein Karnevalsmuseum nicht fehlen darf, ist klar! Aber haben Sie gewusst, dass es auch in Duisburg einen Ort gibt, an dem die Geschichte des niederrheinischen Narrenwesens bewundert werden kann?

NIEDERRHEIN — Das in den Karnevalshochburgen wie Köln und Düsseldorf ein Karnevalsmuseum nicht fehlen darf, ist klar! Aber haben Sie gewusst, dass es auch in Duisburg einen Ort gibt, an dem die Geschichte des niederrheinischen Narrenwesens bewundert werden kann?

Das 1. Niederrheinische Karnevalsmuseum befindet sich in der Gemeinschaftsgrundschule am Mattlerbusch, Wehofer Str. 45 (gegenüber der Niederrhein-Therme) und verfügt mittlerweile über eine beachtliche Sammlung an Karnevalsorden aus dem In- und Ausland, prunkvolle Uniformen aus vergangenen Zeiten sowie historische Standarden.

Dabei fing alles ganz klein an. In der Session 1973 kam der damalige Prinz Helmut I. auf die Idee, die Geschichte des niederrheinischen Karnevals in einer Sammlung zu dokumentieren. Schnell fand diese Idee Unterstützer und so machte er sich gemeinsam mit Heinz Hören, Karl Burggräfe sowie dem Journalist Gustav Real auf die Suche nach Zeugnissen, Orden und Fotos. Die Fundstücke landeten alle bei Werner Beckmann, der damals Vorstandsmitglied des Hauptausschusses war. Er sammelte in den darauffolgenden Jahren fleißig weiter.

Im Jahr 1985 wollte man die Sammlung einem größeren Publikum zugänglich machen und mietete an der Schule "Am See" einen Klassenraum an, in dem ein richtiges kleines Museum eingerichtet wurde. Die Sammlung wurde aber immer größer, so dass es 1998 zwangsläufig an der Zeit war, eine neue Bleibe für das Karnevalsmuseum zu finden. Und so zog man in die größeren Räumlichkeiten der Schule "Am Mattlerbusch".

Hier kümmern sich Museumsleiter Jürgen Groß, sein Stellvertreter Wolfgang Scholz und zwei weitere Mitarbeiter ehrenamtlich um die Archivierung und Pflege der Sammlungsstücke und empfangen Besucher. "Jetzt in der Karnevalszeit herrscht bei uns Hochbetrieb", erklärt Jürgen Groß. "In den Wochen vor Rosenmontag haben wir beinahe täglich Empfänge. Die Vereine stehen derzeit Schlange. Für viele ist der Besuch bei uns mittlerweile eine feste Tradition. Der Empfang des Stadtprinzen, des Kinderprinzen sowie der Jubiläumsvereine finden in jedem Jahr statt und freuen sich großer Beliebtheit."

Unterstützt werden Jürgen Groß und Wolfgang Scholz dabei von Jürgens Frau Erika und deren Schwester Hilde Gericke, die sich bei den Empfängen um die Bewirtung der Gäste kümmern.

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"Aber auch außerhalb der jecken Zeit ist das Karnevalsmuseum ein beliebter Ausflugsort", so Wolfgang Scholz. "Viele Schulklassen, Gruppen aus Alten- oder Behindertenheime und Ausflügler besuchen uns über das Jahr verteilt. Auf Wunsch können diese Besuche im Sommer auch mit anschließendem Grillen verbunden werden."

"Einmal hatten wir sogar Besuch aus den USA", ergänzt Jürgen Groß. "Eine Gruppe junger Amerikaner war auf Deutschlandreise und hatte von unserem Museum gelesen. Auch wenn die Verständigung zunächst etwas schwierig war, zeigten sich die Amerikaner ganz begeistert." Kein Wunder, finden sich hier doch auch neben Karnevalsorden aus ganz Deutschland, Europa, Kanada auch prachtvolle Stücke aus den USA.

Neben Besonderheiten wie Prinzen- und Präsidentenzeptern, Gründungs-, Verdienst- und Sonderorden, Gläsern und Krügen mit Vereinsemblemen, sind noch Gesellschaftsmützen der ältesten Duisburger Gesellschaften aus dem Jahr 1928 zu sehen. Über 20 Puppen mit Kostümen und Uniformen sind neben vielen weiteren Exponaten wie Bilder, Schecks, Schleppsäbel, Stadtschlüsseln, Urkunden, Prinzen- und Präsidentenketten sowie die erste Ausstellungsvitrine aus dem Gründungsjahr mit Fotos der Eröffnung der Ausstellung sowie von den jährlichen Prinzenempfängen zu sehen. Inzwischen hat sich auch der Kulturausschuss Grafschafter Karneval aus Moers dem 1. Niederrheinischen Karnevalsmuseum angeschlossen. Mit Ordensvitrinen, Puppen, Kostümen des Moerser Prinzenpaares und anderen Exponaten wurde das Museum bereichert.

Eine Ergänzung zum Museum stellt das Archiv des Hauptausschusses Duisburger Karneval dar. Fotos und Zeitungssauschnitte der Sessionen 1928 (Erster Duisburger Rosenmontagszug) bis heute sind in Ordnern dokumentarisch gesammelt.

Wenn auch Sie jetzt auf den Geschmack gekommen sind und sich selbst ein Bild über die Vielfalt des Karnevals machen möchten: Das 1. Niederrheinische Karnevalsmuseum hat dienstags von 15 bis 18 Uhr sowie sonntags von 10 bis 13 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung geöffnet. Ansprechpartner ist Jürgen Groß unter Ruf: 0203/494890, mobil 0157/84611641 (während der Öffnungszeiten) oder E-Mail: museum@hdk-ev.de.

Der Eintritt zum Museum ist übrigens kostenlos!

(Niederrhein Verlag GmbH)