1. Krefeld

SWK erhöht Strompreis in der Grundversorgung​

Durchschnittshaushalt zahlt fast 10 Euro mehr pro Monat : SWK erhöht Strompreis in der Grundversorgung

Die Stadtwerke Krefeld (SWK) erhöhen den Strompreis für rund 31.000 Kunden im Grundversorgungs-Tarif zum 1. März 2024. Auch Fernwärme wird teurer. Der Gaspreis soll hingegen stabil bleiben.

In den kommenden Tagen bekommen viele SWK-Kunden Post, die eine Preiserhöhung ankündigt: Zum 1. März steigen die Strompreise um 3,98 Cent auf 41,48 Cent pro Kilowattstunde (brutto). Der Grundpreis erhöht sich um 42,84 Euro auf 221,05 Euro (brutto). „Für einen Durchschnittshaushalt mit 1900 Kilowattstunden (kWh) bedeutet dies eine Preiserhöhung von 9,83 Euro pro Monat“, erklärt Smail Zarouali, Bereichsleiter Privat- und Gewerbekundenvertrieb bei der SWK Energie. Nicht betroffen seien Kunden, die einen Sondervertrag mit Preisgarantie abgeschlossen hätten: Für sie werden die Preise erst nach Ablauf der Frist neu berechnet. Und auch allen anderen Kunden würden nun mit der Ankündigung der Preiserhöhung Angebote gemacht: „Grundversorgte Kunden können weiterhin in günstigere Sondervertragsprodukte mit einer Preisgarantie von 24 Monaten wechseln.“

Eine weitere Änderung betrifft die Fernwärme: Hier haben die Verbraucher mit einem Preisanstieg zu rechnen, der für einen typischen Krefelder Haushalt im Mehrfamilienhaus (ca. 9000 kWh pro Jahr) etwas mehr als 12 Euro betragen wird. Schon seit dem 1. Januar 2024 gilt der neue Arbeitspreis von 8,57 Cent/kWh (vorher 7,01 Cent/kWh) und der Jahresleistungspreis von 34,06 Euro/kW (vorher 32,97 Euro/kW), gerechnet inklusive 7 Prozent Mehrwertsteuer bis 31. März 2024.

Als Gründe für die Preissteigerungen nennt SWK-Vorstandssprecher Carsten Liedtke unter anderem die Beschaffungskosten auf den Märkten, die weiterhin deutlich über dem Niveau vor Corona lägen, das Ende der „Preisbremsen“ für Strom, Gas und Fernwärme, den Anstieg der Mehrwertsteuer auf Gas von 7 auf 19 Prozent und die Neuberechnung des CO2-Preises von 30 auf 45 Euro pro Tonne. Hinzu komme in den nächsten Jahren der Umbau der Energieversorgung, eine „Jahrhundertaufgabe“ für alle Kommunen und Energieversorger in Deutschland: „Der Ausbau von Strom- und Fernwärmenetzen sowie die Modernisierung der Gasnetze zur Nutzung für umweltfreundlichere Energieträger erfordert gewaltige Investitionen, die am Ende auch die Energiekunden werden mittragen müssen.“

Lange habe die SWK den Grundversorgungstarif in Krefeld aufgrund einer vorausschauenden Beschaffungspolitik stabil halten können. Die Kunden der SWK hätten davon in den Jahren 2021 und 2022 deutlich profitiert. Nun steigen zum einen die Steuern und Abgaben in Summe um rund 0,209 Cent netto, getrieben durch die §19-Stromnetzentgeltverordnung und die Off-shore-Umlage. Deutlich schwerer wiege aber die in Berlin beschlossene Streichung von 5,5 Milliarden Euro an Bundeszuschüssen für die Übertragungsnetzbetreiber: „Die waren vorgesehen, um die Steigerung der Stromnetzentgelte abzumildern. Nun werden die Entgelte nahezu verdoppelt. „Diese Preisbestandteile können wir als SWK nicht beeinflussen, Steuern und Abgaben sowie Stromnetzentgelte werden über den Strompreis an die Kunden weitergereicht“, erklärt Smail Zarouali. Die frohe Kunde für die Besitzer von Gasheizungen: Trotz gestiegener CO2-Abgaben bleibt der Grundversorgungstarif für Gas zum 1. März 2024 stabil: „Die SWK fängt den Kostenanstieg auf und trägt die Mehrkosten für die Kunden.“