1. Krefeld

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst ausgezeichnet

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst erhielt das „Närrische Steckenpferd“ : Erst Steckenpferd, dann Kanzleramt?

Die Prinzengarde Krefeld ehrte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst mit dem „Närrischen Steckenpferd“. Die Laudatio hielt sein Vorgänger, der TV-Comedian Guido Cantz. Zahlreiche Prominenz versammelte sich im ausverkauften Seidenweberhaus.

Der 33 folgt die 111: Närrischer als derzeit kann die Stimmung im Lager des grün-weißen Corps folglich kaum sein. Die Prinzengarde Krefeld, die 2025 ihr 111-jähriges Bestehen feiert, verlieh in dieser Woche zum 33. Mal das „Närrische Steckenpferd“. In Person von Hendrik Wüst war es einmal mehr ein Landesvater Nordrhein-Westfalens, dem diese Ehre zu Teil wurde. Entsprechend prunkvoll war der Rahmen der Sitzung im ausverkauften (und durch zahlreiche Sicherheitsbeamten bewachten) Seidenweberhaus. Es war ein Stelldichein der Prominenz aus Politk und Gesellschaft, nahmen doch neben den früheren Steckenpferdrittern wie Wolfgang Bosbach (wurde nahezu frenetisch begrüßt) und Hermann Gröhe (beide CDU), Rainald Becker (bis 2021 ARD-Chefredakteur) sowie Dr. Manfred Lütz (Psychiater) auch alle fünf Krefelder Bundestagsabgeordneten teil.

Nach einer fulminanten Laudatio seines Vorgängers Guido Cantz („Sie scheinen sich zu freuen, sehen so aus, als hätten Sie vor fünf Minuten erfahren, dass sich Markus Söder sofort aus der Politik zurückzieht.“) bedankte sich Hendrik Wüst zunächst für den „Mut“ der Krefelder: „Schließlich lassen Sie einen Politiker ans Rednerpult - und dann auch noch einen aus Westfalen. Also gleich zwei Spaßbremsen auf einmal.“ Seine politisch fundierte Rede mit zahlreichen „Ampel-Spitzen“ und musikalischen Pointen (ein geschicktes Stilmittel) kam beim Publikum an. Die treuen Karnevalisten wussten ja, dass dort kein Vollblut-Jeck auf der Bühne steht. Umso überraschender war die Performance des oftmals als kühl geletenden Polit-Profis. „Dies ist meine erste karnevalistische Auszeichnung. Das Närrische Steckenpferd wird einen Ehrenplatz im Büro des Ministerpräsidenten erhalten“, versprach der Preisträger und legte augenzwinkernd nach: „Sonst denkt man noch, bei der Landesregierung steht ein Pferd auf dem Flur.“

Prinzengarde-Präsident Christian Cosman, der wie gewohnt souverän durch das Programm führte, erinnerte Wüst dann nochmals an die einzige Bedingung, die mit der Ritterwürde verbunden sei. „Sie müssen im kommenden Jahr die Laudatio auf ihre Nachfolgerin halten. Ob als Ministerpräsident, oder schon als Kanzler...“ Riesiger Applaus brandete auf.

Es war ein mehr als würdiger Aufgalopp vor dem großen Jubiläum der Prinzengarde, die dieses bereits am 24. August mit einem Open-Air-Konzert der „Klüngelköpp“ auf der Galopprennbahn im Stadtwald eröffnen wird. Ein Novum. Der Karten-Vorverkauf läuft.