1. Krefeld

Neuer Fernwärmespeicher der SWK

Neuer Fernwärmespeicher der SWK : Der große „Pott“ sorgt für Behaglichkeit

Er ist unübersehbar, auch wenn ihm sein Anstrich in sanften Himmelblau- und Grüntönen und die Aufschrift „Krefelds Lieblings-Pott“ einen geradezu heiteren Charakter verleihen: Der neue Fernwärmespeicher am Voltaplatz ist mit 25 Metern Höhe ein markantes Bauwerk – und für Kenner der Materie eine technische Meisterleistung.

Nach anderthalb Jahren Bauzeit ging der Speicher, der mit bis zu 4500 Kubikmeter heißem Wasser gefüllt werden kann, zum Beginn der Heizperiode ans Netz und hat erste Testläufe erfolgreich bewältigt. Der Speicher ermöglicht es den Stadtwerken Krefeld, den erhöhten Heizbedarf in Spitzenzeiten abzupuffern und bei geringer Nachfrage Fernwärme zwischenzuspeichern. „Erzeugung und Verbrauch können so entkoppelt werden, was zu einer deutlichen CO2-Reduktion führt“, betont SWK-Vorstandssprecher Carsten Liedtke. Bis zu 10.000 Tonnen des schädlichen Treibhausgases ließen sich auf diese Weise jährlich einsparen. Denn bisher mussten die Zeiten, in denen mehr Fernwärme abgefragt als erzeugt wird, unter Verwendung von Erdgas abgefangen werden.

Die Bedeutung des Speichers könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, sagt Sabine Lauxen, Umweltdezernentin der Stadt Krefeld: „Der Wärmesektor verursacht den weitaus größten Anteil der CO2-Emissionen in Krefeld, daher ist ein solcher Speicher genau die richtige Antwort auf die energiepolitischen Herausforderungen unserer Zeit.“ Im Rahmen einer Begehung zeigte sich auch die Bundestagsabgeordnete Ulle Schauws überzeugt von dem Konzept, das einen weiteren Schritt in Richtung Energiewende darstelle.

“Die Krefelder Fernwärme wird hauptsächlich aus Siedlungsabfällen erzeugt“, erklärt SWK-Vorständin Kerstin Abraham. Sie mache die Stadt unabhängiger von Energieträgern, die man sonst importieren müsste, und biete durch die Zuschaltung des Wärmespeichers noch weitere Vorteile: „Wenn viel erneuerbarer Strom aus Wind oder Photovoltaik ins Netz eingespeist wird, lohnt sich die Stromproduktion im Heizkraftwerk am Weeserweg nicht und wir können es drosseln. Dadurch entsteht auch weniger Wärme, aber unsere Kunden können dann aus dem Wärmespeicher versorgt werden.“

Technisch ist der Speicher selbstverständlich auf dem neuesten Stand. Eine ausgefeilte Regelungstechnik, untergebracht im benachbarten Pumpengebäude, soll nach der Testphase für einen vollautomatisierten Betrieb sorgen. Die sogenannte „WoB-Box“ (die Abkürzung steht für Wirtschaftlich orientierte Betriebsführung) haben sich die SWK patentieren lassen, da hier eine neue Steuerungstechnik entwickelt wurde. Dabei wird die Anlage selbst durch umweltfreundlichen Strom (mit-)versorgt, denn auf dem Dach des Gebäudes befindet sich eine Photovoltaikanlage.

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Nicht zuletzt hat der „Pott“ und seine Umgebung auch für die Jugendlichen der Stadt eine große Anziehungskraft, denn auf der Rückseite des Pumpengebäudes wurde eine Kletterwand installiert, geziert von einem Graffiti des bekannten Krefelder Künstler-Duos TUBUKU. Direkt neben dem Gelände befinden sich die Skateranlage und eine „Dirt-Bahn“, eng abgestimmt mit dem Jugendbeirat der Stadt Krefeld. Im kommenden Frühling soll das Gelände noch begrünt und der jetzige Lagerplatz für Baumaterialien wieder als P+R-Parkplatz zur Verfügung gestellt werden.

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