1. Krefeld

Gebäude ertüchtigen zur Klimaneutralität

Klimaschutz an Gebäuden : “Stadt darf keine lahme Ente sein“

Viele Gebäude in städtischem Besitz stoßen viel zu viel CO2 aus. Die Stadt hat den Ehrgeiz, sie für den Klimaschutz zu ertüchtigen. Auch mit privaten Investoren.

„Die Stadt darf keine lahme Ente sein“, mahnt Oberbürgermeister Frank Meyer hinsichtlich der umweltschonenden Bewirtschaftung von Gebäuden, „sie muss voran gehen, Zeichen setzen und beispielhaft auch für den privaten Hausherrn sein.“ Schließlich hat sich Krefeld vorgenommen, bis 2035 klimaneutral zu werden. Da ist der Gebäudebestand ein wichtiger Faktor. Rund 1000 Gebäude befinden sich im Besitz der Stadt.

Somit hat Rachid Jaghou, der Leiter des Zentralen Gebäudemanagements, ein ganzes Bündel von Maßnahmen eingeleitet, die städtischen Gebäude im Sinne des Klimaschutzes auf- oder umzurüsten.

Dazu gehört bei Neubauten die Einhaltung von Öko-Kriterien zum Standard „Nachhaltiges Bauen“, der zusammen mit dem Ökozentrum NRW erarbeitet wurde. Mit Erfolg. Die Energieagentur NRW hat den Neubau der Robert-Jungk-Gesamtschule in Hüls und die Erweiterung der Gesamtschule Uerdingen schon mit dem Prädikat „Energieeffizientes Bauen“ ausgezeichnet. „Die Kita Ritterstraße und Kita Weidenröschenweg sind die ersten Projekte, die sich vollständig nach diesen Baustandards ausrichten“, geht Jaghou den eingeschlagenen Pfad konsequent weiter.

Dazu gehört auch die Prüfung, ob sich bei Sanierungen die jeweiligen Dächer für eine Photovoltaikanlage eignen. Bei Neubauten ist dies sowieso vorgesehen.

Dennoch: „Die Klimaneutralität der Gebäude erreichen wir nur über die Zusammenarbeit mit privaten Partern“, erklärt Jaghou. Denn die Stadt verfügt gar nicht über die Finanzen und die Personalausstattung, um alle ihre Gebäude klimafit zu machen. Schließlich sind viele alte Gebäude dabei mit überwiegend hohem CO2-Ausstoß.

Deshalb verfolgt Jaghou das Modell des „Energiesparcontracting“. Dabei ergreift ein privater Investor die notwendigen Umbaumaßnahmen zum Energiesparen und erhält dafür über 15 - 20 Jahre von der Stadt die Differenz zwischen dem ursprünglich hohen Energieverbrauch und dem neuen, geringeren Energieverbrauch ausgezahlt. Dadurch macht der Investor Gewinn, wie auch die Stadt und die Allgemeinheit profitieren. 

Überdies prüft die Stadt, an welchen ihrer Gebäude Wärmepumpen installiert oder Fernwärme genutzt werden kann. Sie arbeitet auch mit Hochschulen und Verbänden zusammen, um technisch hochwertige Lösungen zu finden. Nicht zuletzt baut sie ein Energiemanagement auf, bei dem Verbräuche erfasst und ausgewertet werden können.

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Ziel aller Maßnahmen: Klimaneutralität 2035. Das ist der Ehrgeiz.