1. Krefeld

Pfiffe nach Pinguine-Pleite

Pfiffe nach Pinguine-Pleite

Die Krefeld Pinguine zeigen in dieser DEL-Saison weiterhin zwei Gesichter: Dem 3:0-Erfolg vom Dienstag gegen Köln folgte ein desaströser Auftritt gegen die Nürnberg Ice Tigers. Die Fans quittierten die 3:6-Pleite mit einem Pfeifkonzert.

VON JÖRG ZELLEN

Eines ist sicher: So schaffen es die Krefeld Pinguine nicht, noch einen der heiß begehrten (Pre-)Play-off-Plätze zu ergattern. Im so wichtigen Duell gegen den direkten Konkurrenten aus Nürnberg ließen die Schwarz-Gelben alles vermissen, was nötig ist, um diese Saison noch einigermaßen erfolgreich zu gestalten. Kampfeswille und Leidenschaft? Fehlanzeige! Die Tiger aus Franken hatten leichte Beute und mussten dafür nicht einmal die Krallen ausfahren. Die 4777 Zuschauer quittierten die schlechte Vorstellung ihres Teams nach der Schlusssirene mit Pfiffen. Zuvor schon skandierten sie "Wir haben bezahlt, wir wollen was sehen" und fragten "Wann spielt ihr Eishockey?". Die Stimmungslage der Anhänger war zuletzt selten so wuterfüllt. "Die Fans haben allen Grund dazu, richtig sauer zu sein", sagte Trainer Rick Adduono, der sichtlich angefressen wirkte, anschließend voller Verständnis.
Doch auch er muss sich hinterfragen, ob er im Vorfeld dieser so eminent wichtigen Partie nicht Fehler gemacht hat. So steckte er beispielsweise die ohnehin defensivschwachen Stürmer Adam Courchaine, Herberts Vasiljevs und Colin Long gemeinsam in die vierte Reihe. "Die drei zeigen auf dem Eis, warum sie in die vierte Reihe beordert wurden", kritisierte TV-Experte Andreas Renz noch während des Spiels den Auftritt.
Doch nicht nur dieses Sturm-Trio lieferte eine lust- und emotionslose Vorstellung ab. Einzig die erste Angriffsformation um Daniel Pietta, den spielfreudigen Mike Mieszkowski und den torgefährlichen Marcel Müller sowie die zweite Linie um Martin "Schymi" Schymainski agierte annähernd in Normalform.
Angesichts der schwachen Darbietung vom Freitag müssen sich die Pinguine heute gewaltig steigern, wollen sie bei den Straubing Tigers nicht die zweite Klatsche des Wochenendes kassieren.
Übrigens: Am Donnerstag traf sich der Spielerrat mit Aufsichtsratschef Wolfgang Schulz. Dass dieser dabei ankündigte, solange er das Sagen bei den Pinguine habe, stehe Rick Adduono als Trainer an der Bande - so wurde es gestern übermittelt- wurde unserer Zeitung nicht bestätigt. Das Treffen sei dafür da gewesen, Gedanken auszutauschen.