Er schuf die „Zahnbürste“ am Haus Esters : Künstler Claes Oldenburg verstorben
Krefeld Der Pop-Art-Künstler Claes Oldenburg ist im Alter von 93 Jahren in New York gestorben. In Krefeld wurde er vor allem durch die überdimensionale Zahnbürsten-Skulptur vor dem Museum Haus Esters bekannt.
Der offizielle Titel der Skulptur lautet „Cross Section of a Toothbrush with Paste in a Cup on a Sink: Portrait of Coosjes Thinking“ (Übersetzung in etwa: „Querschnitt einer Zahnbürste mit Zahnpasta in einem Becher auf dem Waschtisch: Abbild von Coosjes Denken“). Der Titel spielt auf Coosje van Bruggen an, die Lebensgefährtin und Mitarbeiterin des Künstlers (1942–2009). Sie stammte aus den Niederlanden, was sich unter anderem in den Farben der „Zahnbürste“ widerspiegelt, die denen der niederländischen Flagge ähneln.
„Da Haus Esters ursprünglich eine Privatvilla und sein Wohncharakter noch immer erhalten war, schien die Zahnbürste ein passendes Emblem zu sein“, sagte der Künstler im Jahr 1985. Oldenburg beschäftigte sich seit den 1960er-Jahren unter anderem mit der Beziehung zwischen Hochkultur und Massenkultur und kam auf die Idee, für seine Skulpturen Alltagsgegenstände aus ihrem normalen Umfeld zu isolieren und zu vergrößern – so entstand das Motiv der Zahnbürste. Er hatte die Skulptur zunächst für das Gelände der University of Hartfort im US-Bundesstaat Connecticut konzipiert, realisierte sie am Ende aber ausschließlich für Krefeld.
In der Sammlung der Kunstmuseen Krefeld befinden sich weitere Arbeiten des Künstlers wie „Baked Potato“ und „Model Giant Drainpipe“, die bereits 1967 erworben wurden. Die Arbeit „Baked Potato“ ist im Kaiser-Wilhelm-Museum ausgestellt. Zudem schenkte Oldenburg mehrere Objekte aus der Installation „Haunted House“ (Ausstellung 1987 in Haus Esters) 1990 der Sammlung Freunde der Kunstmuseen Krefeld. Die „Zahnbürste“ konnte 1983 mit Hilfe des Krefelder Kunstvereins, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Firma Siempelkamp erworben werden.
