1. Krefeld

Gelduba-Ausstellung „Heimat in der Fremde“​

Ausstellung „Heimat in der Fremde“ : „Multikulti“ war für die Römer selbstverständlich

Neueste Forschungsergebnisse sind zurzeit in der Ausstellung „Heimat in der Fremde – Gelduba im Weltreich der Römer“ im Archäologischen Museum Krefeld an der Rheinbabenstraße zu sehen.

Vom Atlantik bis an das Schwarze Meer, von Nord-England bis Nordafrika reichte einst das Römische Reich. Und dann soll ein kleiner Ort am Rande des Imperiums die Vielfalt an Menschen, Religionen und Handel innerhalb des antiken Weltreiches widerspiegeln? „In Gelduba ist das tatsächlich möglich“, sagt Krefelds Stadtarchäologe Dr. Hans Peter Schletter. Obwohl der Kastellstandort samt Zivilsiedlung am Niedergermanischen Limes im heutigen Krefeld kein Zentrum wie Köln oder Xanten war, bilden die reichhaltigen Funde aus dem größten erforschten antiken Gräberfeld nördlich der Alpen und aus den diversen Kastellen an diesem Standort die Vielfalt dieses römischen Schmelztiegels ab. „Für diesen Flecken Gelduba können wir über fünf Jahrhunderte hinweg die Mobilität und Migration der Bevölkerung aus den römischen Provinzen und drüber hinaus nachweisen“, sagt Schletter. „Es gibt viele Funde, Modelle und Karten, die wir zum ersten Mal zeigen“, so der Stadtarchäologe.

Wie eindrucksvoll die „Internationalität“ von Gelduba ist, lässt sich zudem an den Verbreitungs- und Landkarten erschließen, die für die Exponate erstellt worden sind. Zur Ausstellung gibt es zwei Filme, die im Youtube-Kanal der Stadt Krefeld zu sehen sind.

Das Kastellareal in Krefeld-Gellep (Gelduba) wurde im vergangenen Jahr als Welterbestätte am Niedergermanischen Limes anerkannt. Der Niedergermanische Limes bestand zwischen 15 vor und circa 450 nach Christus und gehört damit zu den frühesten Grenzsystemen des Römischen Reiches und gleichzeitig zu den am längsten gehaltenen Grenzabschnitten.

Weitere Informationen über das Welterbe in Krefeld stehen unter www.krefeld.de/welterbe