1. Krefeld

Internet-Verabredung zum Todes-Treffen

Internet-Verabredung zum Todes-Treffen

Ein junges Team realisiert den Schauspielschlager „Norway today“.

Das Selbstmord-Stück „Norway today“ des Schweizer Autors Igor Bauersima ist ein Renner. In 20 Sprachen übersetzt, raste es nach der Jahrtausendwende über die europäischen Bühnen. Nun führt es auch das Krefelder Stadttheater in der Fabrik Heeder auf, nachdem dort das Jugendtheater Kresch bereits seine Version gespielt hatte. Weil es sich bei den beiden Personen des Stücks um junge Leute handelt, die sich zum gemeinsamen Selbstmord über das Medium Internet verabreden, wurde das Schauspiel vielfach als ausgesprochenes Jugendstück angesehen. Und in der Tat liegt die Realisierung am Stadttheater in den Händen einer betont jungen Mannschaft. Für den bisherigen Regieassistenten Sascha Mey ist es die erste eigenständige Regiearbeit. Und die beiden Darsteller Helen Wendt und Jonathan Hutter gehören zu den Jüngsten des Schauspielensembles. So ist es nicht verwunderlich, dass auch die Probenarbeit in einem hohen Maß gemeinsamer Abstimmung zwischen Regisseur und Schauspielern erfolgte, die sich generationsmäßig so nahe stehen. „Es war unser gemeinsamer Entschluss, das Ende des Stücks abzuändern“, gewährt Regisseur Mey Einblicke in die „basisdemokratische“ Inszenierungsarbeit. Dabei kam dem Trio zugute, dass Wendt und Hutter sich bereits als „Romeo und Julia“ buchstäblich aufeinander eingespielt hatten.

Das Bühnenstück geht übrigens auf einen wahren Fall zurück. Doch erzählt Autor Bauersima den realen Fall nicht einfach nach, sondern unterfüttert die Geschichte mit Gedanken über Leben und Tod, Wirklichkeit und Fiktion. „Was ist das wirkliche Leben?“, umreißt Dramaturg Martin Vöhringer die Kerngedanken des Stücks, „das wirkliche Ich der Figuren entlarvt sich in der Interaktion.“

„Norway today“ feiert am morgigen Donnerstag, 20 Uhr, in der Fabrik Heeder Premiere. Weitere Vorstellungen sind 8.,13. und 20. April sowie 1. Juni. Beginn jeweils 20 Uhr. Karten an der Kasse des Stadttheaters, Tel.: 02151/ 805-125.

(StadtSpiegel)