1. Krefeld

Joachim Henschkes Bühnenabschied mit Solo-Stück von Beckett

Solo für großen Schauspieler : Paraderollen zum Abschied

Auf der Studiobühne der Fabrik Heeder zeigt Joachim Henschke in einem Solo-Stück von Samuel Beckett seinem treuen Publikum zum Abschied noch einmal sein Können.

Matthias Gehrt und Joachim Henschke sind ein eingespieltes Team. Zwischen dem Regisseur und dem mittlerweile 78-jährigen Schauspieler mit der markanten Stimme herrscht ein Vertrauensverhältnis.

Als Henschke in den Ruhestand treten und Gehrt seinen Posten als Schauspieldirekor des Stadttheaters aufgeben wollte, beschlossen die beiden Künstler, ihren Rückzug mit zwei gemeinsamen Arbeiten zu gestalten. Die erste Arbeit, die große Inszenierung von Lessings „Nathan der Weise“, wurde zum Triumph. Das Publikum feierte Henschke frenetisch. 

Die zweite, eine Art kleinerer Nachschlag, ist von Freitag an auf der Studiobühne der Fabrik Heeder zu bewundern: Henschke in dem Ein-Personen-Stück „Das letzte Band“ von Samuel Beckett.

 Es geht um einen älteren Schriftsteller, der auf sein Leben zurückblickt; ohne Bitterkeit, obgleich seine Träume von einst nicht in Erfüllung gingen. Autor Beckett, berühmt geworden durch „Warten auf Godot“, ein Stück des absurden Theaters, wird hier psychologisch und schöpft aus seiner eigenen Künstlerkarriere. Eine Paraderolle für einen älteren Schauspieler. Fritz Kortner schon spielte die Rolle, auch Martin Held, sogar unter der Regie von Beckett selbst.

„Als Regisseur ist man gut beraten, sich eng an die Regieanweisungen Becketts zu halten“, weist Matthias Gehrt alles eigene Experimentieren von sich. Das Stück, dessen Text gar nicht so üppig ist, verlange eine gewisse „Regiedemut“. Und so habe auch er sich an den „Parcours“ gehalten, den Beckett in praktischen Bühnenversuchen selbst errichtet hat.

Etwas über 60 Minuten dauert die Aufführung. Und Gehrt empfindet das Ergebnis als „persönliche Begegnung mit Henschke.“ Ein zusätzlicher Anreiz, den großen Schauspieler noch einmal auf der Bühne zu erleben. Offenbar ist das auch die Erwartungshaltung des Publikums. Denn die Karten für die Aufführungstermine sind  zu einem großen Teil schon verkauft. Die Theaterleitung fasst bereits Zusatztermine ins Auge. 

Infos und Tickets unter www.theater-kr-mg.de sowie an der Theaterkasse, Tel.: 02151/ 805-125.