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Krefelder Perlenhändler pilgerte durch Japan: Auf den Spuren der 88 Tempel

Krefelder Perlenhändler pilgerte durch Japan : Auf den Spuren der 88 Tempel

Der Krefelder Klaus J. Clemens pilgerte 1200 Kilometer durch Japan. Auf seinem vierwöchigen Trip besuchte er 88 buddhistische Tempel. Der ehemalige Perlenhändler berichtet dem Extra-Tipp von seiner außergewöhnlichen Reise.

Das Leben von Klaus J. Clemens verlief immer schon sehr spannend. Dies mag mit seinem außergewöhnlichen Beruf zusammenhängen. Der 71-jährige Krefelder war Perlenhändler, reiste als solcher viel durch die Welt, erlebte dabei häufig ungewöhnliche Momente. "35 Jahre lang bin ich mehrere Male im Jahr in Asien unterwegs gewesen", sagt Klaus J. Clemens als ihn unsere Zeitung besuchte. Im Gespräch mit dem Extra-Tipp schildert er die faszinierenden, teilweise sehr überraschenden Erlebnisse seines jüngsten Abenteuers - einer vierwöchigen Reise auf dem Shikoku-Pilgerweg.


Das wichtigste Utensil während seines Aufenthalts auf der japanischen Insel im Pazifik war der "Tour Guide", ein kleines Buch, in dem die gesamte Pilgerroute sowie eine Vielzahl nützlicher Informationen zu finden sind. "Das Buch haben mir meine Freunde aus Japan besorgt, da es hier überhaupt nicht erhältlich ist", berichtet Klaus J. Clemens, der sich im April diesen Jahres auf den langen Weg nach Asien machte.

Mit einem zwölf Kilo schweren Rucksack machte sich der Krefelder allmorgendlich auf, um den Shikoku-Pilgerweg zu bereisen, der ihn zu 88 buddhistischen Tempeln führte. "Ich habe dort faszinierende Momente, liebevolle Menschen und eine atemberaubende Natur erlebt", sagt Klaus J. Clemens und ergänzt: "Ich habe jetzt ein ganz anderes Japan kennengelernt."

Insbesondere die Freundlichkeit der Einheimischen hat den Krefelder beeindruckt. Auf seiner 1200 Kilometer langen Reise erlebte er zahlreiche Momente, die er nie vergessen wird. "Fast jeden Tag gab es ein ,Ossetai'", erinnert er sich freudestrahlend. Dabei handelt es sich um ein Geschenk von Japanern, die hoffen, etwas von der Gnade zu erhalten, die der Pilger erwirken möchte.

Nicht jedes Teilstück ging Klaus J. Clemens zu Fuß. "Für einige Abschnitte der teilweise sehr unwegsamen Strecke habe ich den Bus oder die Bahn benutzt." Gut 800 Kilometer lief er selbst - immer mit seinem 12 Kilogramm schweren Rucksack auf den Schultern. "Zum Glück gab es überall, selbst im tiefsten Wald, Getränkeautomaten", sagt Clemens immer noch sichtlich überrascht.

Meistens übernachtete er in so genannten Minshuky, privaten Unterkünften, die Pensionen ähneln. In größeren Städten gönnte er sich dann aber auch ein 5-Sterne-Hotel. Bei der Ankunft in den Tempeln erhielt er einen Stempel sowie eine handgemalte Kalligraphie in ein spezielles "Tempelbuch". Dieses dokumentiert die Pilgerreise im Detail.

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Zum ersten Mal pilgerte Klaus J. Clemens 2009 mit einem guten Bekannten zusammen über den Jakobsweg. "Ich bin überhaupt nicht religiös", räumt er ein und ergänzt: "Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich es auch in meinem Alter noch kann. Außerdem begegnet man auf so einer Reise vielen besonderen Menschen." Zudem, so sagt er schmunzelnd, "ist man sehr fokussiert, manchmal gedanklich wie im Tunnel". Nur so ist auch zu erklären, dass er einen Tempel zunächst verpasste und fünf Kilometer zurücklaufen musste...


Wer Informationen von Klaus J. Clemens möchte, kann ihn per E-Mail anschreiben: kjc@kjc-kr.de