1. Krefeld

Ex-Pfarrer bricht sein Schweigen

Ex-Pfarrer bricht sein Schweigen

Der wegen sexuellen Missbrauchs angeklagte Georg K. muss sich vor dem Krefelder Landgericht verantworten. Gestern sagten die Eltern der Opfer aus. K. selbst will sich am Freitag äußern.

Nachdem der ehemalige Geistliche Georg K. (Kempen, Willich, St. Tönis) bereits am Freitag beim Prozessauftakt seine Aussage verweigerte, wurden gestern weitere Zeugen vor dem Krefelder Landgericht gehört. Dem seit 2010 suspendierten katholischen Priester wird vorgeworfen, zwischen Oktober 2001 und November 2006 zwei Brüder zwischen damals 11 und 15 Jahren in 23 Fällen missbraucht zu haben, in sechs davon schwer. Ein Prozess mit ähnlichen Anschuldigungen in Südafrika wurde Mitte 2014 eingestellt. Damit wurde eine Auslieferung nach Deutschland möglich. Seit 30. Juli sitzt der heute 56-Jährige in Untersuchungshaft. Nachdem die beiden heute 21 und 24 Jahre jungen Männer unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgesagt hatten, wurden gestern deren Eltern als Zeugen gehört. Sie schilderten, dass sie K. bereits seit den 80er Jahren kennen und sich sehr früh mit ihm anfreundeten. Er sei „Kumpel“ und „väterlicher Freund“ für die Söhne gewesen, so die Mutter. Erst als K. nach Südafrika ging, offenbarten sich die Söhne nach und nach den Eltern. „Anscheinend haben wir nicht den Mensch, sondern nur eine Maske gesehen. Die Schuldgefühle wischt mir keiner mehr von der Seele“, so die Mutter weiter. Für Freitag sei allerdings eine „Erklärung oder Einlassung“ des Angeklagten angekündigt, sagte der Vorsitzende Richter Herbert Luczak. Je nachdem wie diese ausfällt, wäre eine weitere Zeugenbefragung hinfäll

ig.

(StadtSpiegel)