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Akzeptanzbericht über die Chempark-Standorte Uerdingen, Leverkusen und Dormagen: "Wir wollen gewollt werden"

Akzeptanzbericht über die Chempark-Standorte Uerdingen, Leverkusen und Dormagen : "Wir wollen gewollt werden"

Die Zivilgesellschaft ist heute aktiver denn je und lässt sich von Politik und Wirtschaft nicht einfach vor vollendete Tatsachen stellen, sondern will mitreden. Nicht zuletzt gilt das bei Investitionen in oder Entwicklungen von Industriestandorten, die die Lebenswirklichkeit der Bürger tangieren.

Der Chempark-Betreiber Currenta setzt daher seit Jahren auf die Strategie des Bügerdialogs, um für mehr Industrieakzeptanz an den Standorten in Uerdingen, Leverkusen und Dormagen zu werben. Erstmals wurde jetzt das Meinungsforschungsinstitut forsa mit einer Meinungsumfrage beauftragt, um herauszufinden, "welche Einstellungen Nachbarn sowie politische und gesellschaftliche Vertreter dem Chempark und Currenta gegenüber haben". Damit nehmen Currenta und die Chemparks eine selbstkritische und auf Verbesserung bedachte Vorreiterrolle ein. Rund 900 Bürger wurden an den Standorten telefonisch befragt. Zusätzlich nahmen noch 300 gesellschaftliche und politische Vertreter auf Standort- und NRW-Landesebene an einer Online-Befragung teil. "Wir nehmen die Anliegen und Erwartungen ebenso wie die Sorgen und Bedenken der Nachbarn sowie der Öffentlichkeit ernst. Der Dialog auf Augenhöhe mit den Bürgern und mit Entscheidern im Umfeld unserer Standorte ist uns wichtig", erklärte Currenta-Geschäftsführer Günter Hilken. Als Beispiel dafür nannte er die CHEMPUNKT-Nachbarschaftsbüros in den Innenstädten als Anlaufstelle für Fragen und Informationen. "Respekt und gegenseitiges Vertrauen haben für uns große Bedeutung, denn wir wollen mehr als nur geduldet werden. Wir wollen auch gewollt sein — ein guter Nachbar eben", so Hilken. Und das spiegeln die Ergebnisse, die am Montag in einem Akzeptanzbericht gemeinsam mit NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin im Wirtschaftsministerium in Düsseldorf vorgestellt wurden, auch wieder.
"Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, wie ein Unternehmen mit Transparenz, Offenheit und Ernsthaftigkeit Maßstäbe auf dem Weg zu mehr Industrieakzeptanz setzt. Damit gibt CURRENTA wichtige Impulse für Dialog- und Beteiligungsprozesse im Industrieland Nordrhein-Westfalen", so Minister Duin. Man müsse Kritik aufnehmen, um im Dialog Alternativen zu entwickeln damit Akzeptanz geschaffen werden kann. Diese brauche es, um den Industriestandort NRW erfolgreich in die Zukunft zu entwickeln. "Bürgerinitiativen sind keineswegs reine Wutbürger, sondern zumeist gut informierte Bürger, die berechtigte Fragen stellen", macht Duin klar. Daher sei ein Unternehmen gut beraten mit seinen Projekten frühzeitig an die Öffentlichkeit zu gehen.
Die fünf wichtigsten Faktoren, die der Akzeptanzbericht zu Tage fördert sind: Verantwortung für die Umwelt, Gewährleistung der Sicherheit, Ausbildungsmöglichkeiten, attraktive Arbeitsplätze sowie Transparenz und Offenheit. Der Chempark konnte in der Umfrage auf diesen Feldern überzeugen, sowohl bei den Bürgern, als auch bei den politischen und gesellschaftlichen Vertretern, wobei bei Letzteren die Akzeptanz ein paar Prozentpunkte höher lag (Zusammenfassung der Ergebnisse zum Standort Uerdingen siehe unten).
"Die insgesamt sehr positiven Ergebnisse der Befragung haben den grundsätzlichen strategischen Ansatz von Currenta bestätigt: Ein breit gefächerter und kontinuierlicher Kommunikationsmix und ein intensiver Dialog schaffen Akzeptanz", resümiert Hilken. "Diesen Weg werden wir konsequent weitergehen."
Der Akzeptanzbericht kann in den Nachbarschaftsbüros mitgenommen oder im Netz unter der Adresse http://www.currenta.de/akzeptanzbericht.html runtergeladen werden.

Zusammenfassung der Umfrage-Ergebnisse zum Standort Uerdingen:

Der Chempark Krefeld-Uerdingen ist bei den Bürgern sehr bekannt und ihm wird eine (sehr) große Bedeutung zugemessen. Die Bürger in Uerdingen nehmen die vielfältigen Ausbildungsangebote am stärksten wahr. Im Vergleich zu anderen Standorten wird die Kommunikation zu Investitionsvorhaben hier deutlich stärker wahrgenommen. Den Bürgern ist das Nachbarschaftsbüro "Chempunkt" am Uerdinger Markt, das Ausbildungsangebot und die Präsenz vor Ort besonders bekannt. Die Nachbarschaftskommunikation wird (sehr) hoch eingeschätzt. Von zahlreichen Maßnahmen der Nachbarschaftskommunikation ist besonders der "Chempunkt" als Anlaufstelle für die Bürger sehr wichtig. Bei dem wichtigen Thema "Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung im Vorfeld von Genehmigungsverfahren" hat der Chempark Uerdingen allerdings Nachholbedarf: 37 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Maßnahmen ausreichen, 44 Prozent sind der Meinung der Chempark müsste mehr tun. Die Akzeptanz des Chemparks Uerdingen ist vielschichtig und wird durch verschiedene Faktoren bedingt. Dem Bürger sind Verantwortung für die Umwelt und die Sicherheit am wichtigsten. Offenheit und Transparenz werden in Uerdingen weniger häufig als sehr wichtig eingestuft als an anderen Standorten. Die Bürger schätzen den Chempark als regionale Wirtschaftskraft, als Arbeitgeber und sein soziales Engagement. Verbesserungsbedarf gibt es beim Thema Sicherheit und transparente Information.
Insgesamt sprechen die Ergebnisse für eine hohe Akzeptanz des Chemparks in Krefeld-Uerdingen. Dennoch will Currenta in Zukunft einiges verbessern: die Bekanntheit des Chempunkts erhöhen, verstärkte Einbeziehung der Bürger bei Investitionsvorhaben, um Informationsbedürfnisse zu erfüllen; Themen Umwelt und Sicherheit noch mehr in den Fokus rücken und ein neues Nachbarschaftsmagazin "Chempunkt" herausgeben.