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Nach dem Ratsentscheid für einen Surfpark am Elfrather See: Mehr Verkehr in Rumeln-Kaldenhausen?

Nach dem Ratsentscheid für einen Surfpark am Elfrather See : Mehr Verkehr in Rumeln-Kaldenhausen?

Mit einer Zweidrittelmehrheit hat der Krefelder Stadtrat die Offenlage für das Surfpark-Projekt am Elfrather See beschlossen. Die Offenlage ist die letzte Phase vor dem Satzungsbeschluss - jetzt sind die Bürger gefragt. In Rumeln-Kaldenhausen macht man sich vor allem Sorgen wegen der zu erwartenden Mehrbelastung im Straßenverkehr.

Es war so etwas wie die Diskussion des Jahres in Krefeld; „Surfpark - ja oder nein?“ beherrschte Schlagzeilen und Politik. Die Grünen (“nein“) scherten deswegen aus der Ampelkoalition aus, auf der Suche nach einer breiten Ja-Mehrheit einigten sich SPD, FDP und CDU auf einen gemeinsamen Antrag, der dann mit 37 zu 19 Stimmen angenommen wurde. Jetzt werden die Pläne offengelegt; ab Anfang Februar haben die Bürger sechs Wochen Zeit, Stellung zu nehmen. Wenn dann nach der Bürgerbeteiligung der Rat sein endgültiges Ja-Wort zum Surfpark gibt, könnte der schon im Sommer 2024 eröffnen.

Geplant ist eine Surfanlage mit diversen Sport- und Gastronomieangeboten, im Zentrum das Surfbecken in der Form eines Dreiecks mit einer runden Seite, in dem auf künstlichen Wellen geritten werden kann. Auch ein Campingplatz ist geplant, der neben 40 fest verbauten Mobilheimen noch 70 weitere Stellplätze umfasst. Der Surfpark-Investor rechnet insgesamt mit 200.000 Besuchern pro Jahr.

Vor allem das ruft die Genossen aus Rumeln-Kaldenhausen auf den Plan. Es müssten die Auswirkungen dieses Projekts auf die Nachbargemeinden betrachtet werden: „Da viele Besucher nicht ortsnah wohnen, wird es eine erhebliche Ausweitung der Verkehre zum Elfrather See und damit eine Mehrbelastung der Straßen in Rumeln-Kaldenhausen geben“, sagt SPD-Bezirksvertreter Nikolas Neuhöfer. „Die Krefelder Politik und Verwaltung ist nun am Zug, ein Konzept zu entwickeln, mit dem dieses Projekt nicht zu Lasten Rumeln-Kaldenhausens geht.“ Zu befürchten sei, dass die Düsseldorfer und die Giesenfeldstraße deutlich höhere Verkehrsströme aufnehmen müssen. Dazu SPD-Ratsherr Manfred Krossa: „Bei der derzeitig schon sehr hohen Belastung dieser beiden Straßen verbietet sich deren weitere Nutzung für den Surfpark.“ Mit den Vorgaben könne man den aktuellen Planungen nicht zustimmen.

Außerdem fordert die Rumeln-Kaldenhausener SPD, dass die Nähe zum Gefahrstoffbetrieb „Chempark Uerdingen“ beachtet werden müsse. Planungen in Rumeln-Kaldenhausen würden häufig ausgeschlossen, da die Achtungsabstände zum Chempark zu gering seien. Es gelte die sogenannte Seveso-Richtlinie und mit „Seveso III“ ein Abstand von drei Kilometern bei Störfallbetrieben der höchsten Klasse. Die Genossen wollen wissen: Wie sieht es hier mit dem Surfpark aus?