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Großer Lebensmittelmarkt auf dem Gelände der ehemaligen Alfred-Hitz-Schule: Vollversorger-Ansiedlung begrüßt

Großer Lebensmittelmarkt auf dem Gelände der ehemaligen Alfred-Hitz-Schule : Vollversorger-Ansiedlung begrüßt

Breite Zustimmung für die Planungen zur Neunutzung des Geländes der ehemaligen Alfred-Hitz-Schule an der Lange Straße in Bergheim.

Mehr als 100 Bürger hatten sich im Bergheimer Gemeindehaus "Auf dem Wege" eingefunden, um Neues über die geplante Bebauung des Geländes "ehemalige Alfred-Hitz-Schule" zu hören. Entstehen werden hier eine REWE-Niederlassung mit 1300 qm plus einem Café, ein großes Beratungscenter der Sparkasse Duisburg und (an der Lange Straße) ein Wohngebäude mit rund 1400 qm Geschossfläche für circa 18 Wohneinheiten.

 Die ehemalige Alfred-Hitz-Schule in Rheinhausen-Bergheim wird voraussichtlich noch dieses Jahr abgerissen. Das Gelände wird neu überbaut - mit Lebensmittelmarkt, Sparkasse, Bäcker und Wohngebäude.
Die ehemalige Alfred-Hitz-Schule in Rheinhausen-Bergheim wird voraussichtlich noch dieses Jahr abgerissen. Das Gelände wird neu überbaut - mit Lebensmittelmarkt, Sparkasse, Bäcker und Wohngebäude. Foto: thiele

Bereits im Vorfeld war zu spüren, dass die Bergheimer Bürger das neue Angebot durch die Bank weg begrüßen, sich geradezu darauf freuen. Kein einziger Bergheimer sprach dagegen, lediglich Detailfragen wie die Abschirmung des Projektes durch Wände und Grün sowie die nächtliche Sicherung des Parkplatzes wurden angesprochen. Allein Gast Rudi Lisken schwang die Keule. Mit geradezu flehenden Worten warnte er vor dieser Maßnahme — diese würde den Bergheimer Wochenmarkt, die Händler im Umfeld und auch die vorhandenen Betriebe in Rheinhausen insgesamt schwächen. Die prompte Antwort aus dem Publikum: "Rudi, lass stecken, die drei Stände auf dem Bergheimer Wochenmarkt sind doch nicht Dein Ernst."

 So soll es laut Modellzeichnung am Standort der ehemaligen Alfred-Hitz-Schule künftig aussehen. In dem großen weißen Gebäude befindet sich vorne eine Sparkasse, sowie weitere Büros. Mittig neben dem Eingangsbereich zum Lebensmittelmarkt ist ein Café/Bäcker geplant und den hinteren Teil belegt dann das Sortiment des Lebensmittlers. Das blaue Gebäude ist als Wohnhaus ausgewiesen.
So soll es laut Modellzeichnung am Standort der ehemaligen Alfred-Hitz-Schule künftig aussehen. In dem großen weißen Gebäude befindet sich vorne eine Sparkasse, sowie weitere Büros. Mittig neben dem Eingangsbereich zum Lebensmittelmarkt ist ein Café/Bäcker geplant und den hinteren Teil belegt dann das Sortiment des Lebensmittlers. Das blaue Gebäude ist als Wohnhaus ausgewiesen. Foto: Projektentwickler

Es bedurfte schon einer geschickten Sitzungsleitung von Bezirksbürgermeister Winfried Boeckhorst, den, so Lisken über Lisken, "engagiert für seine Heimatstadt kämpfenden" Kartoffelhändler zu beruhigen. Nach der rund eineinhalbstündigen Bürgeranhörung war die Politik am Zug. Zuerst fasste CDU-Fraktionschef Ferdi Seidelt das "Ja" seiner Partei zusammen: "Wer die knapp 1000 Artikel eines Discounters mit den 15.000 bis 25.000 Artikeln eines Vollversorgers auf eine Ebene stellt, weiß nicht, was er sagt", bemerkte er mit Blick auf die Lisken-Äußerung, Bergheim habe mit Aldi und Lidl doch genug. Gerade Bergheim als größter Stadtteil des Bezirks sei bislang unterversorgt gewesen, der "gelungene Plan mit viel Grün und Identität" sei ein Geschenk für den Ort. Sogleich sprachen sich auch SPD-Fraktionschef Marcus Mellenthin und die Einzelvertreter der übrigen Parteien für die neue Bebauung aus. Wohlwissend, dass ansonsten der Ort bald ganz ohne Vollversorger dastehen könnte. Wenn unsere Auguren nicht trügen: Mit dem ersten Spatenstich kann, bei gutem Verlauf der Dinge, im Frühsommer 2016 und mit der Fertigstellung der kompletten Maßnahme im Herbst 2017 gerechnet werden.

(Niederrhein Verlag GmbH)