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Bosnienhilfe in 2016 - Heribert Hölz zieht Bilanz: So hat Ihre Spende geholfen

Bosnienhilfe in 2016 - Heribert Hölz zieht Bilanz : So hat Ihre Spende geholfen

158.000 Euro hat die Bosnienhilfe 2016 an Spendengeldern gesammelt. Heribert Hölz zieht Bilanz und erklärt, wie er mit diesem Geld helfen konnte.

158.000 Euro - das hört sich nach viel Geld an. Und für die Bosnienhilfe der Caritas Duisburg ist 2016 auch ein gutes Jahr gewesen. Doch Heribert Hölz weiß, das Ergebnis einzuordnen: "Ein Tropfen auf dem heißen Stein" nennt er es - angesichts der wieder schlechter werdenden wirtschaftlichen Situation in Bosnien und der Tatsache, dass er damit nur punktuell helfen kann. "Bosnien ist zwar ein 'sicheres' Herkunftsland, aber inzwischen gibt es dort eine Jugendarbeitslosigkeit von 60%", erklärt Hölz. Alleine in Zenica, wo die Bosnienhilfe eine Suppenküche unterhält, sind 70 % der 130.000 Einwohner arbeitslos, die durchschnittliche Rente beträgt landesweit 50 Euro im Monat. "Das sind Zahlen! Stellen Sie sich das mal hier vor. Das wäre das Thema Nr. 1. Aber Bosnien - da weiß keiner was von", kämpft Hölz weiter unermüdlich dafür, dass die Menschen dort nicht in Vergessenheit geraten.

2016 hat er die ihm anvertrauten Spendengelder wie folgt verwendet:

1. 30.000 Euro wurden in die Suppenküche in Zenica gesteckt. Jeden Tag werden dort 121 Essen für die Ärmsten der Armen zubereitet.
2. In Kotor Vares und Gradiska wurde mit insgesamt 25.000 Euro die Arbeit zweier Krankenschwester bezahlt, die sich in der Alten- und Krankenhilfe engagieren.
3. 30.000 Euro wurden im Rahmen der Familienpatenschaften gespendet. Neben 50 alten Patenschaften, die verlängert wurden, konnte sich Heribert Hölz über 50 neue Paten freuen. 100 bosnische Familien werden so ein Jahr lang jeden Monat mit 25 Euro unterstützt. Der Pate kann nach Ablauf der Zeit frei entscheiden, ob er die Patenschaft verlängern möchte.
4. Für 10.000 Euro kaufte die Bosnienhilfe Schafe, die in kleinen Herden an Kleinbauern verteilt wurden, um die berühmte "Hilfe zur Selbsthilfe" anzukurbeln.
5. Unter dem Posten "Nothilfe" führt Heribert Hölz Beträge, die er bei seinen Bosnienaufenthalten als einmalige Beihilfen verteilt. Hier wurden 25.000 Euro aufgewendet.
6. Mit 20.000 Euro unterstützte die Bosnienhilfe eine landwirtschaftliche Genossenschaft, die brachliegende Ackerflächen in Uskoplje (Mittelbosnien) bestellt. Hauptsächlich wurden von dem Geld landwirtschaftliche Geräte angeschafft.
7. Für 10.000 Euro wurde eine Schule in Bihac erweitert.

In Summe macht das 150.000 Euro. 8.000 Euro hat Heribert Hölz "als Polster" zurückgehalten: "Man weiß ja nie, wie es weiterläuft."

In 2017 geht die Bosnienhilfe ins 25. Jahr. Aus diesem Grund ist am 4. und 5. März eine bosnische Delegation zu Gast bei Familie Hölz in Neukirchen-Vluyn, gemeinsam werden sie einen Gedenkgottesdienst und einen Festakt in Duisburg-Buchholz zu Ehren der Bosnienhilfe besuchen. "Außerdem habe ich vor, in diesem Jahr dreimal nach Bosnien zu fahren, die 86. Fahrt soll im Frühjahr stattfinden", blickt Hölz nach vorne und merkt dann an: "Ich bin jetzt 74 Jahre, ich weiß nicht, wie lange ich das noch so machen kann. Mit jedem Tag kommt das Ende der Bosnienhilfe ein Stückchen näher. Wenn ich nicht mehr da bin, läuft es in Bosnien aber trotzdem weiter. Nur viele Menschen werden dann um eine Hoffnung ärmer sein."

Das Spendenkonto: Caritas Duisburg, IBAN: 14 350 500 00 200 104 305. Wichtig: Als Verwendungszweck "Bosnienhilfe" angeben.

Heribert Hölz erreichen Sie unter Tel.: 02845 / 5686 (ab 16 Uhr) oder unter Tel.: 0203 / 44985916 (8 bis 12 Uhr).